Nairobi – Menschenrechtler werfen der kenianischen Polizei und der Regierung im Vorfeld der Wahlen im August die gezielte Einschüchterung von Journalisten vor. Örtliche und ausländische Reporter seien bedroht, schikaniert, eingeschüchtert, überwacht und in einigen Fällen sogar angegriffen worden, berichteten die Menschenrechtsorganisationen Human Rights Watch (HRW) und Article 19 am Dienstag.

Unter anderem dokumentierten die Menschenrechtsorganisationen seit 2013 Dutzende Angriffe auf Journalisten und Blogger, für die Sicherheitskräfte und Vertreter der Regierung verantwortlich gemacht wurden. Zwei Journalisten seien in Folge eines derartigen Angriffs gestorben. Es waren demnach auch Reporter und Blogger betroffen, die sich kritisch über die Sicherheitsbehörden geäußert oder Korruption innerhalb der Regierung enthüllt hatten. Trotz offizieller Beschwerden habe die Polizei derartige Vorfälle nur selten untersucht, erklärten HRW und Article 19.

"Damit Kenias Wahlen im August glaubwürdig und fair sind, müssen Medien über wichtige Themen von landesweiter Bedeutung berichten können, ohne Angst vor Repressalien", sagte ein Afrika-Experte bei HRW, Otsieno Namwaya. In dem ostafrikanischen Land werden am 8. August ein neues Parlament und ein neuer Präsident gewählt. (APA, 30.5.2017)