Wien – Justizminister Wolfgang Brandstetter (ÖVP) hat eine Postenbesetzung in seinem Ressort nach Vorwürfen von namentlich nicht genannten "Insidern und hohen Beamten" in der Tageszeitung "Heute" zur Chefsache gemacht. Er führt ein Hearing durch und entscheidet dann selbst.

Es geht um den Posten des Abteilungsleiters für Sicherheit, Bau und Finanzen. Laut den anonymen Kritikern soll es sich, schreibt "Heute" (Dienstagausgabe), um eine "geschobene Partie" in der Generaldirektion handeln. Die Personalkommission habe sich für den männlichen Bewerber entschieden – obwohl die zweite, weibliche Bewerberin gleich qualifiziert wäre.

Denn beide seien studierte Juristen, Hofräte und Chefs großer Justizanstalten. Nach dem Frauenförderungsplan müsste damit eigentlich die Frau zum Zug kommen. Angesichts der medialen Vorwürfe hat Brandstetter nun beschlossen, die Sache selbst in die Hand zu nehmen. Er habe den Besetzungsvorgang sofort gestoppt, wird sich den Vorschlag der Personalkommission im Detail ansehen und in einem öffentlichen Hearing selbst ein Bild von den Bewerbern machen. Danach werde er "in transparenter Weise eine Entscheidung treffen", erklärte Brandstetter. (APA, 30.5.2017)