Am Mittwoch haben Schüler die Möglichkeit, einen Fünfer bei einer mündlichen Kompensationsprüfung auszubessern.

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Wien – Die schriftlichen Klausuren bei der Zentralmatura 2017 dürften besser ausgefallen sein als im Vorjahr. Darauf deuten Einschätzungen von Direktoren- und Schülervertretern sowie erste Ergebnisse aus Oberösterreich hin. Österreichweite Daten gibt es vorerst nicht. Die schriftlichen Klausuren fanden heuer von 3. bis 12. Mai statt. Am Dienstag und Mittwoch können sich Schüler mit einem Fünfer diesen bei einer mündlichen Kompensationsprüfung ausbessern – wobei offenbar weniger als im Vorjahr davon Gebrauch machen müssen.

AHS-Direktorensprecher Wilhelm Zillner hat zwar abgesehen von seiner eigenen Schule keine detaillierten Ergebnisse vorliegen: "Aber was man im Austausch mit anderen Direktoren hört, ist die Matura nicht schlecht ausgefallen." Im Vorjahr wurden an den AHS 22 Prozent der Mathe-Maturaarbeiten negativ beurteilt, in Deutsch und Englisch waren es je sechs Prozent. "Von der Tendenz her dürfte es ganz gut gelaufen sein", meinte Zillner zur APA. Das gelte auch für die Mathematik. Von den absoluten Zahlen her dürfte es "keine Katastrophe" geben – wobei das natürlich für jene, die heuer einen Fünfer kassiert haben, etwas zynisch klinge.

Weniger negative Rückmeldungen

Zillner erklärt sich das nicht zuletzt mit der steigenden Routine bei allen Beteiligten. "Es ist ja eine lernende Organisation. Mit jedem Jahr lernen wir dazu – das fängt bei den Aufgabenerstellern an, und auch die Schüler und Lehrer stellen sich darauf ein." Ähnliche Rückmeldungen hat die Bundesschülervertretung (BSV) aus den Schulen bekommen. "Es gab nie den großen Aufschrei aus den Schulen wie im Vorjahr. Wir haben bei weitem nicht so viele negative Rückmeldungen bekommen", sagte eine BSV-Sprecherin der APA. Allerdings sei es schwierig, Genaueres zu sagen.

Auf bessere Ergebnisse als im Vorjahr deuten auch erste Resultate aus Oberösterreich hin. An den dortigen BHS wurden heuer über alle Fächer hinweg rund 6,5 Prozent der Arbeiten negativ beurteilt. Im Vorjahr waren es noch 8,3 Prozent gewesen. Das Potenzial für Verbesserungen ist allerdings in Oberösterreich am geringsten – dort fallen die schriftlichen Maturaergebnisse im Regelfall am besten aus. Derzeit laufen die Rückmeldungen der Maturaergebnisse an die Landesschulräte beziehungsweise das Bildungsministerium. Diese veröffentlichen sie dann inklusive der Resultate der Kompensationsprüfungen in den wichtigsten Fächern Ende Juni. (APA, 30.5.2017)