Berlin – Ein im Zweiten Weltkrieg von der Berliner Museumsinsel verschwundenes Fragment einer altägyptischen Stele ist bald wieder in Deutschland zu sehen (ein Foto finden Sie hier). Das Kelsey-Archäologiemuseum der Universität Michigan in Ann Arbor (USA) hat das Objekt den Staatlichen Museen zurückgegeben, wie die Stiftung Preußischer Kulturbesitz mitteilte.

Die mit einer türkisblauen Glasur überzogene Stele aus der Zeit um 1250 vor unserer Zeitrechnung sei in der sogenannten Fayence-Technik hergestellt. Diese wurde im Alten Ägypten selten für Stelen genutzt, was das Objekt besonders wertvoll mache. Die Oberfläche zeigt Ptahmose, den Bürgermeister der Stadt Memphis unter Pharao Ramses II. Er erhebt beide Hände zur Anbetung von Osiris und dessen göttlicher Gemahlin Isis.

Irrwege eines antiken Objekts

Wann und wie das Objekt ursprünglich aus Ägypten exportiert worden war, wurde nicht angegeben. Die Berliner Museen hatten die Stele im Jahr 1910 von einem englischen Privatsammler erworben.

In den Wirren nach dem Zweiten Weltkrieg wurde sie als vermisst eingestuft – später wurde bekannt, dass Samuel Abraham Goudsmit, ein Sammler von Altertümern, sie von einem anderen Sammler erworben und in die USA gebracht hatte. Später wurde die Stele im Kelsey-Museum vom Ägyptologen Nico Staring identifiziert, der darüber beide Museen informierte. Das Objekt wird ab Mitte Juni im Neuen Museum ausgestellt. (APA, red, 31. 5. 2017)