Im Jahr 1980 waren Arbeitnehmer durchschnittlich noch 17,4 Tage im Jahr krank. Aktuell sind es laut "Fehlzeitenreport" des Wifo 12,7.

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Durchschnittlich 12,7 Kalendertage verbrachten Österreichs unselbständig Beschäftigte im Jahresverlauf 2015 im Krankenstand, zeigt der aktuelle "Fehlzeitenreport 2016" des Österreichischen Instituts für Wirtschaftsforschung (Wifo). Jedoch dauerten rund 40 Prozent der Krankenstandsfälle kürzer als vier Tage. Sehr lange Krankenstandsepisoden sind selten − nur 12,5 Prozent aller Fälle dauern länger als zwei Wochen.

Für den Rückgang der Krankenstandsdauer macht die Wirtschaftskammer Österreich, die die Studie mit in Auftrag gab, Fortschritte in der Behandlung verantwortlich, aber auch ein passendes Umfeld und eine zufriedenstellende Arbeitssituation. Eine alternative Erklärung wäre, dass die Sorge um den Job dazu führt, dass Arbeitnehmer seltener und kürzer zu Hause bleiben, wenn sie krank sind. Psychologen bezeichnen das Phänomen als Präsentismus.

Langfristig gesehen gehen die Krankenstandstage übrigens zurück. Sie betrugen 1980 noch 17,4 pro Kopf, 1990 dann 15,2, 2000 waren es nur noch 14,4 Tage – und nun 12,7. Frauen verzeichneten laut Fehlzeiten-Report etwas mehr Krankenstandstage als Männer, ältere Beschäftigte wiesen deutlich höhere Quoten als jüngere auf. (red, 31.5.2017)