Heidelberg – Sobald es in Betrieb geht (geplant ist das Jahr 2024), wird es das größte optische Teleskop sein: Prunkstück des Extremely Large Telescope (ELT) der Europäischen Südsternwarte (ESO) wird der 39 Meter durchmessende Hauptspiegel sein, der aus 798 sechseckigen Spiegelelementen. Montiert am über 3.000 Meter hohen Cerro Armazones in Chile, soll es sein "Facettenauge" vor allem auf Planeten außerhalb unseres Sonnensystems richten.

Die Verträge für die Herstellung des Hauptspiegels wurden nun am ESO-Hauptsitz in Garching bei München unterzeichnet, wie das Max-Planck-Institut für Astronomie berichtet. Die Firma SCHOTT aus Mainz werde die Rohlinge der Spiegelsegmente herstellen und die französische Firma Safran Reosc werde die einzelnen Spiegelsegmente polieren, montieren und testen. Der Vertrag über das Polieren der Spiegelrohlinge sei vom finanziellen Umfang her der zweitgrößte im Rahmen des Baus des ELT und der drittgrößte, den die ESO jemals geschlossen habe.

ESO-Generaldirektor Tim de Zeeuw freute sich bei der Unterzeichnungszeremonie sehr: "Dies waren zwei außergewöhnliche Wochen! Zuerst wurde der Sekundärspiegel des ELT gegossen. Letzten Freitag hatten wir die Ehre die chilenische Präsidentin Michelle Bachelet bei der Grundsteinlegungszeremonie für das ELT zu Gast zu haben. Und heute beginnen zwei weltweit führende europäische Firmen mit der Arbeit an dem gewaltigen Hauptspiegel des Teleskops, vermutlich der größten Herausforderung von allen." (red, 31. 5. 2017)