Pesquet gibt ein Abschiedsinterview auf der ISS.
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Paris – Der sogenannte Overview-Effekt – ein schon von vielen Raumfahrern geäußertes Gefühl der Ehrfurcht und Verantwortung beim Anblick der Erde – hat offenbar auch den französischen Astronauten Thomas Pesquet erfasst: Auf der Internationalen Raumstation ISS sei ihm bewusst geworden, "dass unser Planet wirklich ein Juwel" ist, sagte Pesquet wenige Tage vor seiner Rückkehr auf die Erde.

Von der Raumstation aus werde auch die "Zerbrechlichkeit" der Erde deutlich, sagte der 39-Jährige. "Einem ist sonst nicht bewusst, wie dünn die Atmosphäre ist (...), wie sehr wir die Erde beschädigen können, wie sehr wir sie schützen müssen."

Die Heimreise steht an

Pesquet wird am Freitag nach mehr als sechs Monaten in der Internationalen Raumstation auf die Erde zurückkehren. "Ich habe schon meinen Koffer gepackt", sagte der in der Schwerelosigkeit der Raumstation schwebende Astronaut.

Auf der ISS hätten ihm vor allem seine Freundin, seine Familie und seine Freunde gefehlt – aber auch "im Freien spazieren gehen zu können", Sport an der frischen Luft zu machen, "Wind und Regen" zu spüren. "Sechs Monate sind eine lange Zeit", sagte der auf Social Media sehr aktive Astronaut.

Zugleich erfülle ihn der nahende Abschied mit Schwermut: "Ich bin ein bisschen traurig zu gehen, vor allem, weil ich nicht weiß, ob ich eines Tages zurückkehren werde." Pesquet hat aber schon neue Ziele – und liebäugelt mit einer künftigen Mars-Mission: "Für mich wäre es ein Traum, dorthin zu reisen." (APA, red, 1. 6. 2017)

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