Günstig tanken, das trifft auf den Diesel zu, der von Steuervorteilen profitiert. Fair tanken verlangen andere, und damit die steuerliche Gleichstellung der Treibstoffe. Wie denken Sie darüber?

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Ursprünglich waren die Steuervorteile für den Dieselkraftstoff dazu gedacht, um Arbeitsmaschinen und Traktoren günstiger betreiben zu können. Es ging also um Spediteure, Autobus-Betreiber und Bau-Unternehmer, in erster Linie aber um Bauern, denen man mit dem Steuerzuckerl unter die Arme greifen wollte.

Land der Traktoren

Heute ist der Dieselanteil im Land nicht mehr nur bei den Traktoren hoch (sic!), und viele Menschen nutzen die Steuervorteile. Nicht nur, dass der Diesel weniger steuerlich belastet ist als Benzin, brauchen Dieselfahrzeuge auch weniger Treibstoff als vergleichbare Benziner. Eine Frechheit, schreien die Dieselgegner – erst recht nach dem Abgasskandal.

Eine gleichmäßige Besteuerung der Treibstoffe würde aber nicht nur Geld in die Staatskasse spülen, den Tanktourismus stoppen (der sich ja, wenn dadurch CO2-Ziele verfehlt werden wieder finanziell nachteilig auswirkt) und vielleicht der Umwelt nützen, wenn weniger Diesel fahren. Die Anhebung der Dieselsteuer würde eben Landwirte treffen, aber auch Pendler, Familien, Vielfahrer.

Neue Ideen für eine bekannte Diskussion

Wie sehen Sie die Problematik? Sind Sie für das Abschaffen der Steuervorteile für Diesel, oder sind diese heute umso mehr notwendig, um nicht breite Bevölkerungsschichten noch stärker zu belasten? Oder haben Sie gar eine ganz andere Idee, wie man mit der Problematik umgehen könnte und der Diskussion um die Steuervorteile des Diesels begegnet? (Guido Gluschitsch, 2.6.2017)