Bild nicht mehr verfügbar.

Viele bunte Pillen: Nahrungsergänzungsmittel sollten nur unter ärztlicher Anweisung und nach professioneller Beratung erfolgen.

Foto: dpa-Zentralbild/Matthias Hiekel

Die Chancen und Risiken von Nahrungsergänzungsmittel sind vor allem im Leistungssport ein vieldiskutiertes Thema. Ihre Einnahme sollte allerdings nur unter ärztlicher Anweisung und nach professioneller Beratung erfolgen, sagen Experten.

Denn Nahrungsergänzungsmittel beinhalten Gefahren, warnt Ernährungswissenschafterin Isabella Grabner-Wollek: "Nationale und internationale Studien haben leider gezeigt, dass fast 26 Prozent der am Markt befindlichen Produkte mit anabol-androgenen Steroiden (Prohormone) kontaminiert waren und im Falle einer Dopingkontrolle zu einem positiven Ergebnis führen. Eine Untersuchung der Anti-Doping Authority Netherlands im Jahr 2015 hat ergeben, dass sogar 38 Prozent der untersuchten Nahrungsergänzungsmittel kontaminiert waren." Auch deshalb sollen sich Sportlerinnen und Sportlerin vor der Einnahme von Nahrungsergänzungsmittel ausführlich beraten lassen, so die Empfehlung.

Ernährungsanamnese als Basis der Beratung

Einen positiven Effekt hätten Nahrungsergänzungsmittel im Spitzensport während intensiver Traniningsphasen, sagt Ernährungswissenschafterin Grabner-Wollek. Das zeige ihre Erfahrung in der Beratungstätigkeit am Institut für medizinische und sportwissenschaftliche Beratung (IMSB Austria): "Eigentlich ist es unser Ziel, die Basisernährung zu optimieren und sportartspezifische Richtlinien umzusetzen. Wir haben jedoch auch die Erfahrung gemacht, dass es im Spitzensport immer wieder Situationen gibt, in denen Nahrungsergänzungsmittel sehr hilfreich sein können, zum Beispiel bei intensiven Trainingsphasen, Trainingslager, Wettkämpfen und bei Auslandsreisen, wenn der Athlet nicht die Möglichkeit hat, möglichst rasch auf eine sportgerechte Ernährung zurückgreifen." Anwendungsgebiete sieht Grabner-Wollek auch bei Sportarten mit geringer Kalorienzufuhr: "Allerdings empfehlen wir, zuerst eine Ernährungsanamnese durchzuführen und bei Bedarf Laborwerte zu erheben." (red, 1.6.2017)