Jahrhunderttalent Tomokazu Harimoto.

Foto: APA/AFP/dpa/JONAS GUTTLER
ttinfo

Düsseldorf – Kinderstars sind bei der Tischtennis-WM in Düsseldorf eine große Attraktion: Gleich zu Beginn stand der erst neunjährige Iljas Allanazarow aus Turkmenistan als jüngster Spieler des gesamten Turniers im Blickpunkt. Nun sorgte der 13-jährige Japaner Tomokazu Harimoto auch sportlich für Schlagzeilen.

Der jüngste Junioren-Weltmeister der Tischtennis-Geschichte besiegte am Donnerstag seinen Landsmann Jun Mizutani, die aktuelle Nummer sechs der Welt. Mizutani hatte 2016 Olympia-Bronze im Einzel gewonnen und erst vor drei Wochen mit dem russischen Club Fakel Orenburg die Champions League. Doch gegen Harimoto war er mit 1:4 Sätzen chancenlos. "Ich war etwa vier Jahre alt, als ich mit Tischtennis angefangen habe. Seitdem habe ich immer hart gearbeitet", sagte Harimoto.

Stefan Fegerl hat indes als einziger Österreicher die dritte Einzelrunde des Herrenbewerbs erreicht. Der Legionär von Borussia Düsseldorf setzte sich am Donnerstag gegen den Slowenen Bojan Tokic hauchdünn 4:3 (6, 9, -8, -8, -9, 9, 8) durch . Ausgeschieden sind hingegen Liu Jia, Robert Gardos, Daniel Habesohn und Chen Weixing.

Fegerl (Nummer 18) geriet mit einer 2:0-Führung im Rücken mit 2:3 ins Hintertreffen, rettete sich aber mit einem 11:9 in den Entscheidungssatz. Bei beiden Spielern lagen die Nerven blank, Tokic bekam wegen Ballwegschießens sogar die Gelb-Rote Karte und einen Strafpunkt.

Lange war alles offen, ehe sich der 28-jährige Fegerl auf 10:7 absetzen konnte und den zweiten Matchball zum Aufstieg in die dritte Runde verwandelte. Er steht wie 2015 in der Runde der letzten 32. Sein Drittrundengegner am Freitag (19.30 Uhr) ist der Südkoreaner Jeong Sang-eun (Nummer 44).

Für die als Nummer 12 gesetzte Liu Jia kam das Aus unerwartet früh. Die Linzerin fand in der 3. Runde gegen Daniela Monteiro-Dodean nie ihren Rhythmus und ging sang- und klanglos mit 1:4 unter. Bezeichnend war der zweite Satz, in dem die Ex-Europameisterin eine 10:6-Führung nicht zum Ausgleich nutzen konnte. Ein 11:8-Satzgewinn war zu wenig, die Rumänien servierte mit 11:9 zum Matchgewinn aus.

Robert Gardos befand sich gegen den als Nummer vier gesetzten Chinesen Zhang Jike klar in der Außenseiterrolle, brachte den zweifachen Einzel-Weltmeister beim 2:4 aber phasenweise in Bedrängnis. Im vierten Set führte der Innsbrucker 9:6, doch der Satzgleichstand gelang nicht. Auf ein 11:7 von Gardos antwortete Zhang mit dem entscheidenden 11:8. Später habe ich etwas langsamer eröffnet, da hat ihm oft das richtige Timing gefehlt. Schade, dass ich in Satz vier ein 9:6 aus der Hand gegeben habe", meinte Gardos.

Habesohn unterlag einen Tag nach seinem Überraschungssieg gegen den Japaner Matsudaira in der 2. Runde dem Chinesen Lin Gaoyuan mit 1:4. In den ersten beiden Sätzen wurde Habesohn von Lin regelrecht überrollt, erst ab Satz drei kam er einigermaßen ins Spiel. Mehr als ein gewonnener Satz war aber nicht zu holen, in Summe gewann der als Nummer 33 gesetzte Chinese ungefährdet.

Der 45-jährige Chen lag gegen Ng Pak Nam aus Hongkong schon mit 3:1 Sätzen voran, musste den Ausgleich hinnehmen und schaffte im Entscheidungssatz nach 2:5-Rückstand den Gleichstand nicht mehr. Der Ärger über die vergebene Chance war bei dem Austro-Chinesen groß. (APA, 1.6.2017)

Damen-Einzel, 3. Runde:
Daniela Dodean-Monteiro (ROM) – Liu Jia (AUT-12) 4:1 (3, 11, 8, -8, 9)

Herren-Einzel, 2. Runde:
Stefan Fegerl (AUT-18) – Bojan Tokic (SLO-44) 4:3 (6, 9, -8, -8, -9, 9, 8)
Lin Gaoyuan (CHN-33) – Daniel Habesohn (AUT) 4:1 (1, 2, 6, -8, 4)
Ng Pak Nam (HKG) – Chen Weixing (AUT-55) 4:3 (-5, 8, -9, -6, 7, 8, 9)
Zhang Jike (CHN-4) – Robert Gardos (AUT-42) 4:2 (6, 5, -11, 9, -7, 8)

3. Runde (Freitag, 19.30 Uhr): Fegerl – Jeong Sang-eun (KOR-44)