Der Weg ist versperrt – aber nur fast.

Foto: Thomas Ruzicka

Vom Aussichtsturm geht der Blick übers Rosaliengebirge.

Foto: Thomas Ruzicka

Diese Wegweiser zum Mitterriegel hat der Baum schon so gut wie "gefressen". Dort, am Mitterriegel, kann man sich dann auch entscheiden ob es ...

Foto: Thomas Ruzicka

... weitergeht zur Marienquelle (Foto) oder zurück nach Bad Sauerbrunn.

Foto: Thomas Ruzicka

Bad Sauerbrunn ist für sein Wasser bekannt. Viele Burgenländer, Niederösterreicher und gar nicht so wenige Wiener fahren hin, um sich mit Säuerling mit hohem Magnesiumgehalt einzudecken. Um einen geringen Kostenbeitrag kann man dieses natürliche Mineralwasser bei der gemeindeeigenen Wasserabfüllstation "Die Quelle" in Flaschen füllen und mit nach Hause nehmen – und dabei gleich bei der angeschlossenen, stylishen Vinothek und Greißlerei burgenländische Spezialitäten erstehen.

Natürlich kann man das Wasser auch für die Wanderung mitnehmen. Gleich hinter dem großen Gesundheitszentrum beim Bahnhof beginnen Wald und Gelände, und damit einige der Wanderwege ins Rosaliengebirge, dessen Erhebungen gerne Riegel genannt werden. Dieses niedrige Gebirge sieht von unten sanft aus, doch schlängeln sich die Wege über viele Kämme und durch Schluchten. Das ist schön fürs Auge, aber streckenweise anstrengend.

Lehrpfad für Bewegung

Wir wählen die Route auf den Gespitzten Riegel, der mit seinen 594 Metern hinter Bad Sauerbrunn liegt. Dazu startet man über einen Serpentinen-Fußweg mit gelber Markierung in Richtung Aussichtswarte. Dieser Weg ist ein Bewegungslehrpfad, bei dem man an verschiedenen Stationen Geschicklichkeit und Gleichgewichtssinn trainieren kann. Das Angebot richtet sich besonders an Kinder; beim Aussichtsturm gibt es einen Kinderspielplatz.

Nach etwa 20 Minuten erreicht man den gut 30 Meter hohen Turm. Will man ihn erklimmen, muss man 132 Stufen steigen und wird dann auf der Plattform mit einer guten Aussicht nach Norden und Osten belohnt – inklusive Blick auf die in der Region omnipräsenten Windparks.

Danach geht es weiter auf der gelben Markierung. Dabei nimmt man besser den unterhalb der Forststraße gelegenen Wanderweg, der ist hübscher. Nach eineinhalb Stunden ab Ausgangspunkt erreicht man den Gespitzten Riegel – nicht ohne sich ein paarmal darüber geärgert zu haben, dass die Gehzeit unterwegs gleich mehrmals mit zehn Minuten angegeben wird. Doch besser zu oft als zu wenig ausgeschildert.

Weiter zum Mitterriegel

Vom Gespitzten Riegel, einem Waldplatz, muss man kurz zurück auf den Wanderweg und dann weiter zum Mitterriegel, von dem man auch eine gute Aussicht hat. Die Wege sind – bis auf die Anfangstrecke – nicht sehr steil und ausgesprochen idyllisch.

Am Mitterriegel kann man sich entscheiden: Weiter zur Marienquelle und dann in einem großen Bogen zurück nach Bad Sauerbrunn (blaue Markierung). Oder man geht vom Mitterriegel gleich runter. Beides hat Für und Wider: Bei einem Abstieg vom Mitterriegel (rote Markierung) wandert man durch lange, schöne Hohlwege, muss allerdings auch geschlägerte Lichtungen queren. Andererseits ist die Marienquelle eine urig-romantische Wasserstation.

Auf alle Fälle lohnt es sich, Bad Sauerbrunn genauer anzusehen. Es gibt vornehme alte Villen, eine stark frequentierte Konditorei und einen Kurpark mit Musikpavillon und Rosengarten. Auch der Nebenortschaft Wiesen sollte man einen Besuch abstatten – vor allem bis Anfang Juni. Dann werden dort die Wiesener Ananas – große, sehr süße Erdbeeren – verkauft. Die meisten quasi vom Feld weg. In der kurzen Zeit der Reife sind die Straßen nach Wiesen von Marktstandeln gesäumt. (Johanna Ruzicka, 2.6.2017)

Weitere Outdoor-Tipps: Google-Maps: Wandern, Radfahren, Schneeschuh- und Skitouren in Österreich