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Die Interessenserklärungen werden derzeit von drei Sonderverwaltern der Airline überprüft.

Foto: Reuters/MAX ROSSI

Rom – Sechs Wochen nach der Insolvenz der italienischen Fluggesellschaft Alitalia sind circa 30 unverbindliche Interessenserklärungen für die Airline eingereicht. Interessenten konnten sich bis Montagabend melden. Die Interessenserklärungen werden jetzt von den drei Sonderverwaltern der Airline überprüft, wie italienische Medien berichteten.

"30 Interessenserklärungen, das ist ein guter Start", kommentierten die Sonderverwalter laut den Medienangaben. Indiskretionen zufolge sind Schwergewichte wie die chinesische Airline Hainan und Air China, sowie auch Turkish Airlines und British Airways im Rennen um die Alitalia. Kein Angebot sei von der deutschen AUA-Mutter Lufthansa eingetroffen. Verbindliche Angebote müssen bis Oktober eingereicht werden.

Neue Zukunftsperspektiven

Sowohl einzelne Gesellschaften als auch Unternehmensbündnisse können Angebote für die insolvente Alitalia einreichen, heißt es im Dossier. Die italienische Regierung wehrt sich gegen eine Filetierung der Fluggesellschaft. Der Käufer müsse die Alitalia retten und ihr neue Zukunftsperspektiven geben können, verlangte Industrieminister Carlo Calenda.

Die Alitalia-Sonderverwalter wollen bis Juli einen Rettungsplan für die Fluggesellschaft vorlegen. Damit sollen die Ausgaben stark reduziert werden. 1.358 Mitarbeiter wurden bereits auf Lohnausgleichskasse gestellt. Damit sollen die Personalkosten reduziert werden. Alitalia beschäftigt derzeit 12.500 Personen.

Alitalia, die 2016 Verluste von 500 Mio. Euro angehäuft hatte, meldete heuer im ersten Quartal Verluste in Höhe von 200 Mio. Euro. Dem Unternehmen droht das Aus, nachdem sich die Mitarbeiter gegen einen Rettungsplan ausgesprochen haben, der unter anderem Einschnitte bei Stellen und Gehältern vorsah. (APA, 6.6.2017)