Wien – Für innenpolitische Aufregung sorgen Medienberichte über Auseinandersetzungen und Handgreiflichkeiten innerhalb des Wahlkampfteams der SPÖ. Nach Berichten der Tageszeitung "Kurier" sowie "Der Presse" soll es bereits vergangene Woche am Rande einer internen Sitzung zu heftigen Diskussionen um die Strategie beziehungsweise Kommunikation der SPÖ im Zusammenhang mit der diskutierten Mitgliederbefragung zu einer möglichen SPÖ-FPÖ-Koalition gekommen sein.

Dabei sei ein Mitarbeiter von Bundeskanzler und SPÖ-Chef Christian Kern gegen einen Mitarbeiter von Bundesgeschäftsführer Georg Niedermühlbichler handgreiflich geworden. Der Konflikt sei inzwischen wieder bereinigt, hieß es.

In der SPÖ wollte man zu den kolportierten Berichten nicht Stellung nehmen. Ende vergangener Woche hat die Partei den PR-Berater Stefan A. Sengl für ihre Kampagne engagiert. Sengl ist im Wahlkampfteam der SPÖ ab sofort für Kommunikation, Werbung und Strategie zuständig.

Häupls Njet zu Koalition mit FPÖ

Der Wiener Bürgermeister und SPÖ-Chef Michael Häupl bleibt bei seinem strikten Nein zu einer SPÖ-FPÖ-Koalition auf Bundesebene. Er habe ideologisch "nach wie vor null Verständnis für eine Koalition mit den Blauen, sagte Häupl zum "Kurier". Dass die SPÖ-Mitglieder zu möglichen Koalitionsvarianten befragt werden, ist für Häupl okay. "Aber wer Ja zur FPÖ sagt, sagt Ja zur Zerschlagung der Arbeiterkammer. Das sage ich den Mitgliedern schon jetzt vor der Abstimmung." Sollte es innerhalb der SPÖ eine Mehrheit für Rot-Blau geben, müsse er das zur Kenntnis nehmen. "Ich persönlich kann eine Regierungskoalition mit der FPÖ nicht mittragen." (APA, 7. 6. 2017)