Washington – Nach seinem tätlichen Angriff auf einen Reporter spendet der republikanische US-Politiker Greg Gianforte 50.000 Dollar (44.400 Euro) an eine Journalistenorganisation. In einem Brief an den Journalisten Benjamin Jacobs, den dessen Zeitung "The Guardian" in ihrer Online-Ausgabe veröffentlichte, entschuldigte sich Gianforte zugleich für sein Verhalten. Der Brief und die Spende seien Teil eines Vergleichs, mit dem zivilrechtliche Ansprüche des Journalisten erledigt seien, schreibt der "Guardian".

Gianforte hatte am 25. Mai in Montana eine Nachwahl um einen Sitz im US-Repräsentantenhaus gewonnen. Am Tag zuvor hatte er Berichten und Aufnahmen zufolge Jacobs aus Verärgerung über eine Frage am Hals gepackt und ihn zu Boden geschleudert. "Meine physische Antwort auf Ihre legitime Frage war unprofessionell, inakzeptabel und rechtswidrig", schreibt Gianforte. "Ich habe einen Fehler gemacht und bitte untertänigst um Verzeihung." In der Hoffnung, dass noch etwas Gutes bei der Sache herauskomme, zahle er die Spende an das Komitee zum Schutz von Journalisten (CPJ).

Unabhängig von seiner Entschuldigung muss sich Gianforte dem Bericht zufolge für die Tat vor einem Strafgericht verantworten. Der Termin sei aber auf den 20. Juni vertagt worden. Laut "Guardian" will Jacobs selbst der CPJ die 7.500 Dollar spenden, die bei einer Crowdfunding-Kampagne zusammengekommen waren, mit der seine zerbrochene Brille ersetzt werden sollte. (APA, dpa, 8.6.2017)