Die Wiener Linien und Google streiten weiterhin über die richtige Form der Datenweitergabe

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Mit "Wien Mobil" haben die Wiener Linien am Donnerstag eine weitere App präsentiert. Zusätzlich zur von Quando bekannten Routenplanung können Nutzer darin auch ihr Ticket erwerben. Außerdem sind Partnerdienste wie etwa die Carsharing-Firmen Car2Go und Drivenow integriert. Doch Kritiker bemängelten, dass die Wiener Linien offenbar mit Hochdruck an eigenen Angeboten arbeiten, ohne sich um die Integration ihrer Daten in Google Maps zu kümmern.

Streit um Datenformat

Google und die Wiener Linien geben sich seit Jahren gegenseitig die Schuld für die fehlende Darstellung von Echtzeitinformationen in Google Maps. Die Wiener Linien verweisen darauf, dass fremde Anbieter Daten der Wiener Linien in Echtzeit abfragen können. Doch Google will die gesamten Routinginformationen und keine einzelnen Abfragen. Eine Lösung des Streits ist vorerst nicht in Sicht.

Kampf für Öffnung

Aktivisten fordern schon lange, dass Verkehrsbetriebe ihre Daten öffnen. Dafür gibt es etwa eine Petition auf Facebook. Die Argumentation der Open Data-Befürworter ist etwa auch auf "Offene Öffis" nachlesbar. Dort wird die Verkehrsauskunft Österreich (VAO) in der Pflicht gesehen, da diese die Daten aller Verkehrsbünde Österreichs erhält. VAO-Geschäftsführer Stefan Mayr gab vor zwei Monaten im STANDARD an, dass eine Öffnung derzeit jedoch "nicht absehbar" sei.

Google Maps ist der meistgenutzte Kartendienst weltweit. Zahlreiche Touristen verlassen sich etwa auf die angezeigten Informationen. Außerdem würden von einer weiteren Öffnung der Daten auch zahlreiche andere Anbieter profitieren. (red, 9.6.2017)