Wien – Der Bundeskanzler joggt durch seine Vergangenheit. Für ein Wahlkampfvideo zeigt der SPÖ-Vorsitzende, wo er aufgewachsen ist, er läuft ein Getränkelager entlang und erzählt auf einem Fußballplatz, dass man als Erwachsener manches anders sieht als in der Jugend – möglicherweise eine Anspielung auf seinen jüngeren Herausforderer Sebastian Kurz (ÖVP).

Im Wahlkampf für die Nationalratswahl am 15. Oktober gibt Christian Kern jedenfalls Einblicke in sein Privatleben. In einem neuen Video erzählt er über die Armut seiner Familie in Wien-Simmering, den Traum vom Profifußball und Probleme in der Schulzeit, und er öffnet sein Familienalbum.

Foto: APA/SPÖ

Das Video zeigt Fotos von Kern als Vater von vier Kindern, als Fan von Bruno Kreisky, als Gesprächspartner von Kanzlerin Angela Merkel und Papst Franziskus. Und ein wenig auch als Politiker.

Die Botschaft des Wahlkampfvideos: "Miteinander kommen wir einfach weiter" – in Österreich müssten die Starken für die Schwächeren da sein. So wie er selbst als Kind einen öffentlichen Zuschuss bekommen habe, als sich seine Eltern den Beitrag für den Schulskikurs nicht leisten konnten.

Botschaft der Solidarität

Kern habe sehr früh gelernt, wie wichtig es ist, dass alle Menschen die gleichen Chancen auf ein gutes Leben haben, sagt SPÖ-Bundesgeschäftsführer Georg Niedermühlbichler: "Christian Kern hat am eigenen Leib erfahren, was es heißt, weniger als andere zu haben. Nicht einfach in den nächsten Supermarkt gehen und das Einkaufswagerl nach Herzenslust befüllen zu können, ohne aufs Geld schauen zu müssen. Er weiß um die Probleme, vor denen viele Menschen stehen."

Einblicke in das Leben des Kanzlers könnte es am kommenden Sonntag auch auf Ö3 geben, wenn Kern in Claudia Stöckls Sendung "Frühstück bei mir" zu Gast ist. (APA, red, 9.6.2017)