Belgrad – Der serbischen Polizei ist es nach 16 Jahren nun gelungen, einen Journalistenmord aufzuklären. Die Namen des Auftraggebers und der Mörder seien der Staatsanwaltschaft zugestellt worden, wurde Veran Matic, Leiter einer Kommission, die sich seit Jahren mit den Morden an Journalisten in den neunziger Jahren und kurz danach befasst, am heutigen Freitag von Medien zitiert.

Der 47-jährige Milan Pantic, Mitarbeiter der Belgrader Tageszeitung "Vecernje novosti", wurde am 11. Juni 2001 am Eingang seines Wohnhauses im zentralserbischen Jagodina durch Kopfschläge ermordet. Die Täter seien zwei Angehörige einer Belgrader Mafia-Gruppe gewesen, der Auftraggeber ein Geschäftsmann aus Jagodina, berichteten Medien. Festnahmen wurden bisher keine vorgenommen.

Prozess im Gang

Als Motiv für den Mordangriff gilt eine Artikelreihe von Pantic, in der er über Wirtschaftskorruption auf dem Gebiet von Jagodina berichtete.

Die von Matic geleitete Kommission hatte sich auch mit dem Mord am Belgrader Publizisten Slavko Curuvija im April 1999 befasst. Ein Prozess in dieser Causa ist im Gang. Auf der Anklagebank befinden sich der einstige Chef der serbischen Geheimpolizei SDB, Rade Markovic, und zwei seiner Mitarbeiter. Eine vierte Person ist auf der Flucht. (APA, 9.6.2017)