Dreieich – Eine Hand in die Hüfte gestemmt, mit der anderen an der Tür seines Amarok-Aufbaus lehnend, sagt Ulrich Gehrke-Hoog, Chef der Firma Gehocab: "Ab 112.000, geradeaus." Gar nicht so schlimm, finden wir, für einen Amarok mitsamt Kunststoffrucksack. Im Gehocab finden vier Menschen, die sich lieben, oder zwei, die zumindest fast verheiratet sind, mobil Unterkunft.

"Ne ne ne, 112.000 Euro kostet alleine der Aufbau. Da ist der Amarok noch nicht dabei."

Foto: Gehocab

Gut, da kommen dann also noch die 30.000 Euro für den Allrad-V6-Amarok dazu – und vielleicht das eine oder andere Extra. Sind wir am Ende bei 150.000 bis 160.000 Euro. Na, da kommt jetzt dann aber doch ein feines Sümmchen zusammen, das uns schnurstracks weiterschauen lässt.

Foto: VW Nutzfahrzeuge

Auf einem Gelände in Dreieich hat sich die Spitze von 16 Aufbauherstellern für VW-Nutzfahrzeuge zu einer kleinen Leistungsschau versammelt. Ein Grund dafür ist, dass VW Nutzfahrzeuge diesen Campingaufrüstern jetzt entgegenkommt und ihnen quasi nackte Autos zum Ausbauen zur Verfügung stellt – lediglich das Hubdach montiert man schon vor, wenn der Kunde das möchte.

Foto: VW Nutzfahrzeuge

In der Vergangenheit mussten die Aufbauhersteller ganz normale Fahrzeuge erstehen und alles ausbauen, was sie nicht brauchten. Eigentlich ist die jetzige Situation also eh eine, in der es nur Gewinner und keine Verlierer gibt.

Foto: Tischler

Die Bandbreite der Aufbauten reicht vom "Mobilheim, mit dem sie überall ihr Zuhause dabei haben" – so quasi für jene, die eh nicht weg wollen, aber am Stammtisch dann doch erzählen wollen, dass sie Urlaub gemacht haben – bis hin zu echten Urlaubskleinstwohnungen, die man minutenschnell abmontieren kann, und dann mit der Zugmaschine alleine weiterfährt, um die Umgebung zu erkunden.

Foto: VW Nutzfahrzeuge

Persönlich – wenn ich mir das erlauben darf – hat mir der spartanische Caddy, von VW selbst, am meisten imponiert. Genug Platz zum Schlafen für zwei, wenn es denn sein muss, intelligenter Stauraum für eine Woche Urlaub, und das alles in einem kompakten Wagen. Zudem fühlte sich bei diesem Wagen niemand bemüßigt, mir das Campingklo zu zeigen.

Foto: Guido Gluschitsch

"Sie haben noch was übersehen", holt mich Ulrich Gehrke-Hoog zurück zu seinem Luxus-Amarok-Hotel und öffnet den doppelten Boden. Darunter ein kleines Weindepot. Ein Weinkeller mit Hupe also. Jetzt hat er mich. (Guido Gluschitsch, 12.6.2017)

Foto: Gehocab