Irische Pressestimmen vom Montag nach dem Fußball-WM-Qualifikationsspiel zwischen Irland und Österreich (1:1) am Sonntagabend in Dublin:

"Irish Examiner": "Kann man beraubt werden, wenn man das Gefängnis verlassen hat? Einer ersten Hälfte, in der Österreich nicht nur in Führung gegangen war, sondern Irland beinahe nach Belieben zerlegt hatte, folgte nach dem Tor von Walters ein packendes Finish. Ein Tor von Shane Duffy wurde strittigerweise aberkannt und Walters dürfte im Strafraum gefoult worden sein, als er einen weiteren Schuss abgeben wollte – es hätte sogar ein unwahrscheinlicher Sieg für Irland herausschauen können. Am Tag der Unentschieden in Gruppe D war es eine verlorene Chance."

"The Times": "Walters rettet Irland. Die Iren haben sich schlussendlich daran erinnert, wer sie sind. An einem harten Abend in Dublin suchten die Spieler von Martin O'Neill nach Klarheit, nach Struktur, nach so etwas Ähnlichem wie Effizienz, bis sie all das über Bord warfen und ihr Heil einmal mehr im Chaos suchten. Es ist gut, dass Punkte nicht für künstlerische Leistungen vergeben werden, aber es gibt nur wenige Mannschaften, die so stur und entschlossen sind wie diese. Ein Unentschieden ist weit entfernt von einer Katastrophe. Irland bleibt dadurch vier Punkte vor den Österreichern."

"Irish Independent": "Es war eine vergebene Chance, alle Hoffnungen Österreichs, sich ins Play-off zu schleichen, zu begraben, aber Irlands Defizite bedeuten, dass die vier großen Teams der Gruppe D weiter um einen Platz bei der WM in Russland kämpfen. Irland genießt noch immer eine gute Position. Wales hat möglicherweise das einfachere Restprogramm, weil sie noch zwei der vier Topteams zu Hause empfangen, während Serbien noch nach Dublin und Wien reisen muss."

"Irish Mirror": "Walters bewahrt die 'Boys in Green' vor Verlegenheit, während Irland zu Hause weitere Qualifikations-Punkte liegen lässt. Nach einem torlosen Remis gegen Wales hatte Martin O'Neill einen positiven Auftritt von Beginn an gegen ersatzgeschwächte Österreicher versprochen. Einer lautstarken Vorbereitung folgte eine ängstliche erste Hälfte – dieser Mangel an Ambitionen könnte beim Versuch, es nächsten Sommer nach Russland zu schaffen, noch sehr teuer werden. In einem mitreißenden Finale im Aviva Stadium lief Irland die Zeit davon." (APA, 12.6.2017)