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Jubel auf dem Parkett.

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Jubel auf den Straßen.

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Kevin Durants Leistung in den Finals in Zahlen gegossen: 35 Punkte pro Spiel, 56 Prozent aus dem Feld, 47 vom Dreier und 93 vom Freiwurf. Verrückt!

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Respektvolle Gratulation.

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Dann aber der bittere Abgang ins Off.

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Oakland – Die Golden State Warriors haben ihren fünften Titel in der nordamerikanischen Basketball-Profiliga NBA geholt. Das Team um Kevin Durant und Stephen Curry gewann das fünfte Finalspiel gegen Titelverteidiger Cleveland Cavaliers 129:120 und entschied die Best-of-seven-Serie mit 4:1 für sich.

Durant war mit 39 Punkten der überragende Mann und wurde zum wertvollsten Spieler (MVP) der Finalserie gewählt. "Ich konnte zwei Tage nicht schlafen. Ich war ängstlich", sagte der 28-Jährige nach dem Gewinn seiner ersten Meisterschaft. Auch Curry zeigte mit 34 Punkten und zehn Assists eine starke Leistung. Auf der Gegenseite war einmal mehr LeBron James mit 41 Punkten der beste Werfer.

Golden State Warriors

Den Cavaliers gelang diesmal kein Comeback wie im Vorjahr. Die Mannschaft um "King" James hatte Golden State im Finale der vergangenen Saison nach einem 1:3-Rückstand noch 4:3 geschlagen und erstmals die Meisterschaft gewonnen. Cleveland sorgte aber mit seinem Sieg in Spiel vier immerhin dafür, dass die Warriors nicht als erstes NBA-Team in den gesamten Playoffs ohne Niederlage blieben.

Die heute in Oakland, Kalifornien beheimatete Franchise hatte ihre ersten beiden Meisterschaften noch in ihrer Geburtsstadt unter dem Namen Philadelphia Warriors geholt (1947, 1956). Außerdem wurde der Klub 1975 und 2015 NBA-Champion.

Kindheitstraum

Durants Mama Wanda war eilig auf das Spielfeld gestürmt. "Du hast es geschafft, schau mich an, du hast es geschafft", rief sie und zog Kevin immer wieder am Kinnbart. Nach Jahren des Scheiterns, mal klar, mal knapp, hat der Superstar seinen ersten NBA-Titel geholt. Der Wechsel zu den Golden State Warriors war der richtige Schritt, spätestens jetzt gibt es daran keinen Zweifel mehr.

Durant, 28, hat es spät ins Ziel geschafft. Die vielen vergeblichen Anläufe haben Spuren hinterlassen, vor dem letztlich entscheidenden fünften Spiel der Finalserie gegen die Cleveland Cavaliers war der viermalige Topscorer der Liga ein seelisches Wrack.

Nach seinem ersten Titel kam LeBron James als erster Gratulant, der Star des Titelverteidigers umarmte Durant bei aller eigenen Enttäuschung herzlich. James stand zum siebten Mal nacheinander im Finale, zum achten Mal insgesamt. Es bleibt vorerst bei drei Titeln.

"Jetzt sind wir quitt"

Im Duell der beiden mit Abstand besten NBA-Teams, die vollkommen problemlos durch die Play-offs marschiert waren, stand James zu oft auf verlorenem Posten. Auch am Montag zeigte der 32-Jährige mit 41 Punkten, 13 Rebounds sowie acht Assists eine überragende Leistung und beendete das NBA-Finale als erster Spieler mit einem Triple-Double im Schnitt (33,6 P/12,0 R/10,0 A). Es war nicht genug.

Und so wurde diesmal Durant gefeiert. Mit Oklahoma City Thunder war "KD" immer wieder auf dem Weg zur Larry O'Brien Trophy gescheitert, die bitterste Enttäuschung war das Jahr 2012, als es in den Finals ein 1:4 gegen Miami Heat – und LeBron James – setzte.

"Ich habe ihm gesagt: Jetzt sind wir quitt", meinte Durant und musste husten. "Sorry, ich habe zu viel Champagner getrunken", sagte der Mann des Tages, mit 39 Punkten bester Werfer seines Teams. An seiner Seite überzeugte auch Stephen Curry, bislang das Gesicht der Warriors, mit 34 Punkten und 10 Assists.

Die Botschaft an die Mama

Durant, achtmal NBA-Allstar, zweimal Olympiasieger, einmal Weltmeister, hat endlich die wichtigste Trophäe in der Hand. Natürlich wurde er als wertvollster Spieler (MVP) der Finals ausgezeichnet, und natürlich genoss er es, mit Strömen von Alkohol übergossen zu werden. "Ich wollte den Titel so sehr. Ich wollte die Champagnerdusche", sagte Durant, der zum Schutz gegen die Partybrause eine Skibrille trug – das ist im US-Sport neuerdings so üblich.

Durant freute sich im Moment des größten Triumphes am meisten für seine Mutter. "Sie hat gesehen, wie ich als Kind an mir gearbeitet habe. Sie hat gesehen, wie ich nach Niederlagen nach Hause gekommen bin, wie mich das mitgenommen hat", sagte der Champion. Die Botschaft an die Mama war einfach: "Wir haben es geschafft. Das habe ich dir prophezeit, als ich acht Jahre alt war." (sid, red, 13.6.2017)