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Der krisengeplagte US-Fahrtenanbieter Uber kommt nicht zur Ruhe. Nach einer Reihe von Entlassungen und internen Ermittlungen hat nun auch die Nummer zwei des Unternehmens, Emil Michael, die Firma verlassen. Sonntag sei sein "letzter Tag bei Uber gewesen", schrieb Michael in einer E-Mail an die Beschäftigten, aus der die "New York Times" am Montag zitierte.

20 Mitarbeiter gefeuerte

Michael galt als enger Vertrauter von Uber-Chef Travis Kalanick. Details zu den Gründen für den Abgang des ranghohen Firmenvertreters wurden nicht bekannt. Michael wird indes zur Last gelegt, für die von vielen Mitarbeitern als aggressiv und sexistisch empfundene Unternehmenskultur mit verantwortlich zu sein. Erst vor wenigen Tagen war bekannt geworden, dass Uber nach einer Reihe von internen Beschwerden 20 Mitarbeiter feuerte. Die Vorwürfe reichten von Diskriminierung und Schikane bis zur sexuellen Belästigung.

Schon Anfang des Jahres verlor Uber eine Reihe ranghoher Mitarbeiter. Außerdem steht Kalanick im Kreuzfeuer der Kritik. Medienberichten zufolge wird derzeit über eine Auszeit des Firmenchefs nachgedacht. Wie aus informierten Kreisen verlautete, wollte Uber zudem am Dienstag nach internen Untersuchungen eine Reihe von Empfehlungen präsentieren, um die Skandale hinter sich zu lassen.

Taxigewerbe in vielen Ländern verändert

Uber hat das Taxigewerbe in vielen Ländern verändert. Das Unternehmen wird trotz anhaltender Verluste mit fast 70 Mrd. Dollar (62 Mrd. Euro) bewertet, hat mehr als 12.000 Mitarbeiter und kooperiert mit über 1,5 Millionen Fahrern, die nicht angestellt sind sondern als Selbstständige gelten. Uber ist aber in vielen Ländern in Rechtsstreitigkeiten verwickelt. Kalanick gilt als aggressiver Manager. (APA, 13.6. 2017)