Washington – Die USA verstärken nach Angaben von Rebellen ihre Truppenpräsenz in Syrien. Die Amerikaner hätten neben ihrem Stützpunkt im Südosten bei der Ortschaft Tanf eine zweite Basis etwa 70 Kilometer entfernt bei Sakf eingerichtet, sagte Abu al-Athir, ein Sprecher der von den USA unterstützten Rebellengruppe Maghawir al-Thaura, der Nachrichtenagentur Reuters.

US-Sondereinsatzkräfte patrouillieren nach seinen Angaben sogar in bis zu 100 Kilometern Entfernung von Tanf. In beiden Stützpunkten träfen zudem zusätzliche Soldaten ein, und es würden auch mehr Waffen an Rebellen geliefert. Ryan Dillon, Sprecher der Anti-IS-Allianz, wies allerdings zurück, dass die USA eine neue Basis eingerichtet hätten. Er räumte aber ein, dass Koalitionstruppen manchmal mit Rebellen auch außerhalb von Tanf über Tage oder Wochen auf Streife gingen und Übungen abhielten. Al-Athir sagte dagegen, der neue Stützpunkt sei seit Monaten geprüft worden. "Nun ist er eine offizielle Basis."

Tanf liegt im Dreiländereck Syrien-Irak-Jordanien in der Nähe eines Grenzübergangs zum Irak, durch den die wichtigste Schnellstraße zwischen Damaskus und Bagdad verläuft. US-Sondereinsatzkräfte sind dort seit 2016 stationiert. Die von ihnen unterstützten Rebellen haben den Wüstenort im vergangenen Jahr von der radikalen Miliz Islamischer Staat erobert. Ein Ziel ist, den mit Syriens Staatschef Bashar al-Assad verbündeten Iran daran zu hindern, über Tanf Waffen an Regierungstruppen zu liefern. Ein Rebellenvertreter sagte, die neue Basis bei Sakf diene dazu, die Einheiten bei Tanf gegen potenzielle Angriffe von Milizen zu unterstützen, die vom Iran unterstützt würden. (APA/Reuters, 14.6.2017))