Rotterdam – Fischern ist in der südlichen Nordsee ein Schweinswal mit zwei Köpfen ins Netz gegangen. Es seien die ersten bekannten siamesischen Zwillinge bei Gewöhnlichen Schweinswalen (Phocoena phocoena), schreiben niederländische Forscher um Erwin Kompanje in einem Magazin des Naturhistorischen Museums in Rotterdam.

Die Länge des Tieres wurde durch die Besatzung des Fischereischiffs "Onderneming" auf 70 Zentimeter und das Gewicht auf mindestens sechs Kilogramm geschätzt. Die Fischer, die den Wal Ende Mai entdeckten, warfen ihren seltenen Fang wieder zurück ins Meer – aus Angst, gesetzeswidrig zu handeln.

Vorher machten sie Bilder und stellten sie den Wissenschaftern des Naturhistorischen Museums zur Verfügung. Die Forscher vermuten, dass die Siamesischen Zwillinge schon kurz nach der Geburt starben, da sich ihre Rückenflosse nicht versteifen konnten. Das ist für neugeborene Schweinswale wichtig, um schwimmen zu können. In der Nordsee gibt es den Forschern zufolge insgesamt rund 345.000 Schweinswale. (APA, dpa, 15.6.2017)