Wien – Ein Fest der Größen wartet ab dem 13. Juli auf das Publikum von Impulstanz. Direkt oder als Erinnerung werden unter anderen präsent sein: Jan Fabre, Kazuo Ôno, Loïe Fuller, Anne Teresa De Keersmaeker, Matthew Barney und Rainer Werner Fassbinder. Die Kooperationen des Festivals mit Mumok und Leopold-Museum werden intensiviert und um eine Außenbespielung der Secession (Doris Uhlich) erweitert. Weiters werden rund 260 Workshops auf dem Gelände des Arsenals angeboten.

Im Leopold-Museum zeigt Fabre seine von Germano Celant kuratierte Ausstellung "Stigmata" und die Erstaufführung der Soloperformance "I am a Mistake". Für dieses Bekenntnis von Fabre höchstselbst wird noch eine Co-Darstellerin im Alter zwischen 28 und 38 Jahren gesucht, Interessentinnen können sich bei Impulstanz melden. Im Volkstheater gibt es außerdem die Uraufführung von Fabres neuer Arbeit "Belgian Rules / Belgium Rules".

Brodelnder Kessel

Dem Werk der Butô-Größe Kazuo Ôno widmen sich Takao Kawaguchi in einer Performance und einer Ausstellung im Odeon sowie die französische Choreografin Catherine Diverrès. Um die legendäre Tänzerin Loïe Fuller geht es in einer Arbeit von Ola Maciejewska im Rahmen der Jungchoreografen-Reihe [8:tension], und Matthew Barney hat mit der Isländerin Erna Ómarsdóttir an einem Film gearbeitet, der im Kino des Mumok zu sehen sein wird. Dort zeigt Thierry De Mey "Rosas danst Rosas" der Belgierin Anne Teresa De Keersmaeker, die auch eine Installation im Mumok und im Volkstheater ihre Neubearbeitung von "A Love Supreme" (John Coltrane!) präsentiert.

Für Altmeister Michael Laub passen "Fassbinder, Faust and the Animists" in einen alchemistischen Tanzkessel, der im Akademietheater brodeln wird, und der Großmeister des Minimalismus Raimund Hoghe bringt Liebesbriefe und Walzer nach Wien. Ebenfalls zu Gast sind drei Größen aus Afrika: Koffi Kôkô, Germaine Acogny und Dada Masilo, die Letztere mit ihren Interpretationen der Ballette "Giselle" und "Schwanensee".

Unter den österreichischen Tanzschaffenden bei Impulstanz befinden sich Akemi Takeya, Philipp Gehmacher, Superamas, Ian Kaler, Anne Juren und Christine Gaigg. Insgesamt stehen bis 13. August 63 Produktionen, davon zwölf Uraufführungen und 31 österreichische Erstaufführungen, auf dem Programm. (Helmut Ploebst, 15.6.2017)