Die Aussichtsplattform unterhalb des Rudolfsturms bietet einen spektakulären Tiefblick auf den Hallstätter See.

Foto: Andreas Brudnjak

Abstieg durch die Mühlbachklamm mit Blick auf den Hallstätter See

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Blick auf Hallstatt vom Aufstieg über die Müllerstiege

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KFK-Stollen

Foto: Andreas Brudnjak

Im Jahr 2012 wurde in der chinesischen Stadt Huizhou ein Nachbau des Dorfplatzes von Hallstatt eröffnet. Anfangs war der Aufschrei groß, mittlerweile hat sich die Aufregung im Salzkammergut aber gelegt, weil seitdem vermehrt chinesische Besucher das Original sehen wollen.

Eine wunderbare Art, Hallstatt abseits der Touristenströme zu entdecken, ist der Welterbe-Rundweg. Er bietet die Möglichkeit, zwei ehemalige Arbeitswege der Bergleute von Hallstatt auf den Salzberg kennenzulernen. Der direkte und weniger steile Aufstieg wurde bis 1853 als schmaler Fahrweg errichtet. Er windet sich über dreizehn Serpentinen auf den Salzberg. Der zweite Weg war ursprünglich der sehr schmale und für die Bergleute beschwerliche Fußweg, der durch die Mühlbachschlucht führt. Diese beiden Wege wurden zum Welterbe-Rundweg vereint. Sie bieten herrliche Aussicht, Informatives über die Bergbaugeschichte, zahlreiche Baudenkmäler und hinterlassen wunderbare Landschaftseindrücke.

Rastplätze mit Aussicht

Der erste Abschnitt, ausgehend vom Zentrum Hallstatts, bietet entlang des Weges elf zweisprachigen Informationstafeln (S11- S1) zur Geschichte des Salzberges, zu den Bergleuten oder zum Förderstollen. Entlang des Fahrweges wurden für die Arbeiter am Salzberg Rastmöglichkeiten in Form einfacher Pavillons – sogenannte Salettln – errichtet. Eines dieser alten Salettln besteht noch in seiner ursprünglichen Form. So wie damals dient es auch heute der Rast, überdies bietet es eine herrliche Aussicht auf Hallstatt.

In weiterer Folge kann ein kurzer Abstecher zur Aussichtsbrücke am Mühlbach-Wasserfall unternommen werden. Unterwegs gewährt ein neuer hölzerner Unterstand während des 45 bis 60 Minuten dauernden Aufstiegs ein wenig Schatten. Bevor der Salzberg erreicht ist, gibt es noch das mächtige Portal des Kaiser-Franz-Josef-Stollens zu sehen.

Zurück durch die Klamm

Auf dem Salzberg bietet sich dann die Möglichkeit, ins Innere des Salzbergwerkes vorzudringen oder man genießt die Aussicht von der Terrasse des Rudolfsturms. Unterhalb dieses Bergrestaurants befindet sich seit 2013 die Aussichtsplattform "Welterbeblick". Mit der Salzbergbahn, einem Lift und den beiden Panoramabrücken kann die Plattform auch barrierefrei erreicht werden.

Der zweite Abschnitt des Welterbe-Rundweges beginnt auf der Rückseite des Rudolfsturms, auch hier begleiten Informationstafeln (H1-H12) die Wanderer. Der Abstieg gestaltet sich heute deutlich entspannter als für die Bergleute im 19. Jahrhundert. Ein neuer breiter Fahrweg ersetzt seit kurzem die zuvor sehr steilen Stufen. Bald führt der Weg durch die Mühlbachklamm – eine Brücke über die Klamm und ein herrlicher Aussichtsplatz beim Eingang in den Kaiser-Franz-Josef-Förderstollen folgen. Sehenswert auch das Portal eines Eingangsstollens für die Soleleitung.

Kurze Rast zwischendurch

Nun führt der Weg weiter entlang der Soleleitung, die erstmalig zwischen 1595 und 1605 in das gut 40 Kilometer entfernte Ebensee führte. Die nur zum Teil sichtbaren Leitungen entlang des Weges zeugen noch stellenweise davon – das Studium zweier Informationstafeln über diese Leitung ist jedenfalls empfehlenswert.

Danach trennt sich der "Welterbe-Rundweg" vom Themenweg "Soleleitung Hallstatt-Ebensee", und führt als sehr schmaler Pfad zurück nach Hallstatt. Ein hübscher, gezimmerter Pavillon namens Marienruhe ermöglicht unterwegs noch einmal eine kurze Rast. Von dort hat man eingeschränkte Sicht in Richtung Steeg am Hallstätter See. Zuletzt geht es über den Gaiswandweg und den Friedhof in rund 45 Minuten zurück in das Zentrum von Hallstatt. (Andreas Brudnjak, 16.6.2017)

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