Mailand – Die eigentliche Weltpremiere fand aus mitteleuropäischer Sicht schon in der Früh in Korea statt, das große Trara am Abend in der hochsommerlich heißen Modemetropole Mailand unterstrich aber, wie wichtig die Alte Welt für das Thema ist. Thema ist der Kona, Thema ist der SUV.

Der Kona startet im Oktober mit Frontantrieb und Allrad, im Design setzt er eine sowohl markante als auch jugendliche Note.
Foto: Hyundai

Lassen wir also erst einmal Designkonzernoberguru Peter Schreyer das Konzept erläutern – "Sportivität, Überallhinkommenkönnencharakter" – und Hyundais konzerneigenen Nachwuchs aus Design und Technik mit eigenen konischen Impressionen über die Bühne defilieren. Und schon sprechen über das Fahrzeug.

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Der Kona schließt die Lücke, die es bei Hyundai bisher unten noch gab, und komplettiert das SUV-Angebot. Von ganz groß bis kompakt, von Grand Santa Fe und Santa Fe über den Tucson bis hin zum Kona findet der heiß umfehdete, wild umstrittene Interessent somit in jeder Größenordnung so einen Typen aus dem Boomsegment, das stückzahlmäßig umso mehr brummt, je kleiner das Gebinde ist. Die Jagdsaison ist also eröffnet.

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4,17 Meter lang ist der Kona, das ist genau die heiße Liga von Renault Captur bis Opel Mokka und Mazda CX-3. Damit übertrifft er den Van ix20 (4,10 m) um ein Weniges. Vergegenwärtigt man sich das Exempel Renault, versteht man gleich, was gemeint ist: Dort wurde der kleine Van Modus 2013 vom Captur abgelöst, der seither im SUV-Erscheinungsbild erfolgreich auf der Absatzbühne agiert. Der ix20 läuft zwar noch eine Weile, der Kona löst ihn dann aber ab.

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Anders als beim Franzosen – ein reiner Fronttriebler – wird der im Oktober startende Kona sowohl als Fronttriebler als auch mit Allrad erhältlich und damit ein "richtiger" SUV sein, wie Hyundai mehrfach betonte. Das unterstreicht der Kona auch optisch mit etlichen modisch rustikalen Applikationen – etwa bei den Radkästen -, die Abenteuer, Gelände und Verwegenheit signalisieren, auch wenn das Hauptgeländeeinsatzgebiet in der Regel die Bordsteinkanten der Städte dieser Welt sein werden. Macht nix, wollte man, könnte man ein bisserl. Besonders stylish wiederum wirken die schmalen Scheinwerfereinheiten vorne oben, man kennt das inzwischen von Range Rover Evoque über Jeep Cherokee bis Citroën C3 Aircross von etlichen Autos.

Foto: Hyundai

Vernetzungstechnisch hat der Kona alles drauf, was der mit Smartphone und asozialen Medien aufgewachsene Mensch heute braucht. Motorisch geht' s los mit zwei Benzinern (120, 177 PS), im ersten Halbjahr '18 folgen ein Diesel mit 115 und 136 PS, der bereits der Abgasnorm Euro 6c entspricht – und eine Elektroversion.

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Wie mächtig die Koreaner Gas geben, zeigt auch der Umstand, dass sie bis 2021 (inklusive der Facelifts) gleich 30 neue Autos bringen wollen. 14 davon sind "Green Cars", also hybride, batterieelektrische und Brennstoff-Wasserstoff-Hyundais. (Andreas Stockinger, 22.6.2017)