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Die Identität von Facebook-Moderatoren war ein Monat lang durch einen Bug einsehbar. Zum Teil konnten Terrorverdächtige darauf zugreifen.

Foto: AP/Berger

Ein Bug in einem Facebook-Programm hatte dazu geführt, dass die Identität von mehr als tausend Mitarbeitern der Social-Media-Plattform für Außenstehende einsehbar war. Konkret betroffen war jenes Personal, das die Moderation von Facebook übernimmt. Die Profile der Mitarbeiter wurden als Benachrichtigung angezeigt, sobald der Administrator einer Gruppe wegen Verstößen gesperrt wurde. Die weiteren Admins der Gruppe hatten somit Zugriff auf die persönlichen Daten des Mitarbeiters.

Moderatoren im Visier von Terrorverdächtigen

Besonders brisant an dieser Bloßstellung ist, dass die höchstpersönlichen Profile aller Voraussicht nach von Terrorverdächtigen eingesehen wurden, die zuvor von Facebook einen Bann erhielten. 40 Moderatoren sollen laut dem Guardian für die Anti-Terror-Abteilung eingesetzt worden sein, sechs davon wurden offenbar als Ziel klassifiziert. Einer der Betroffenen ist aus Irland geflohen, nachdem er entdeckt hatte, dass sein Profil von sieben Mitgliedern einer IS-Sympathisantengruppe beobachtet wurde.

Facebook bietet an, Alarmanlagen zu installieren

Aufgedeckt wurde der Bug, nachdem Moderatoren Freundschaftsanfragen von Leuten erhielten, die Verbindungen mit Terrorsympathisanten aufwiesen. Facebook leitete daraufhin eine Untersuchung ein und kontaktierte betroffene Mitarbeiter. Ihnen wurde angeboten, Alarmanlagen in ihren Wohnungen zu installieren. Der geflüchtete Moderator gab gegenüber dem Guardian an, dass er um seine Sicherheit fürchtet.

Lange Zeit gelassen für Schließung von Bug

Ein Monat lang waren die Profile offenbar einsehbar. Laut dem Guardian wurde der Bug erst zwei Wochen nach Bekanntwerden im November 2016 geschlossen. (red, 17.06.2017)