Wien – "Oh, wie schön ist Panama" hat den zehnten Nachwuchswettbewerb des Wiener Theaters Drachengasse für sich entschieden. Das deutsche Duo Rieke Süßkow (Regie) und Emre Akal (Text) erhielt bei der Preisverleihung am Samstag den mit 5.000 Euro dotierten Jurypreis sowie die Zusage, das Projekt abendfüllend auszuarbeiten und im Frühling 2018 im Theater Drachengasse aufzuführen.

In "Oh, wie schön ist Panama" wird augenzwinkernd die Flucht geplant – dorthin, "wo wir vor den 'Flüchtlingsströmen' sicher sind und wo wir uns einen eigenen, nigelnagelneuen utopischen Staat aufbauen können, in dem wir fernab und abgeschottet von der gefährlichen Außenwelt in einer homogenen Gesellschaft nach den eigenen Idealen leben können", heißt es in den Unterlagen zum Wettbewerb. Die Jury würdigte in ihrer Laudatio die "mit einem höchst aktuellen Thema im Zentrum entwickelte eigene Theatersprache, auf deren detaillierte Ausarbeitung zu einem abendfüllenden Theaterabend wir gespannt entgegenfiebern".

Publikumspreis für Volksbühne Wien

Um Utopie geht es auch in "Gold Schlamm Entertainment" der Volksbühne Wien. Die von Clara Gallistl konzipierte und von Alexander Tilling inszenierte "letzte Schlacht um den hegemonialen Mythos der Welt" erhielt den mit 1.000 Euro dotierten Publikumspreis.

Der Nachwuchswettbewerb stand – frei nach zwei Zitaten aus William Shakespeares "Der Sturm" – unter dem Thema "Immer ist Sturm". Vier Finalisten aus 64 Einreichungen haben in den vergangenen Wochen ihre Kurzstücke vor Publikum präsentiert. Der Nachwuchswettbewerb 2018 verschreibt sich dem Thema "Narziss, du Opfer!"; der Ausschreibungstext wird in Kürze online veröffentlicht. (APA, 19.6.2017)