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Millionen Kundenverträge umstellen ohne Testdurchlauf – das Ende der Roaming-Gebühren hat die Mobilfunker vor eine gewaltige Aufgabe gestellt. In Österreich scheint sie bis auf Einzelfälle bislang ohne gröbere Probleme geglückt zu sein. Doch ob es wirklich so gut funktioniert hat, wird sich tatsächlich erst in ein paar Wochen zeigen.

Umstellung bisher weitgehend reibungslos

Bei T-Mobile und "Drei" hat die Umstellung im Großen und Ganzen reibungslos funktioniert, wie beide Unternehmen auf Nachfrage des STANDARD rückmelden. Das Schwierige daran war, dass es dafür keinen Testbetrieb gegeben hat, erklärt T-Mobile-Sprecher Helmut Spudich. So mussten Millionen Kunden gleichzeitig im Livebetrieb umgestellt werden – in Österreich gibt es insgesamt etwa 14 Millionen aktive Sim-Karten. Dass es da vereinzelt haken könne, sei ganz normal.

A1 bestätigte ein Software-Problem bei der Umstellung. So haben einige Kunden auch nach der Umstellung eine Warnung per SMS für ihren Roaming-Verbrauch erhalten. Der Fehler sei allerdings rasch behoben worden. Die betroffenen Kunden wurden danach nochmals per SMS darüber informiert, so Sprecherin Livia Dandrea-Böhm.

Warten auf erste Rechnung

"Spannend" wird es dann nochmal bei der ersten Rechnungslegung nach dem Wegfall der Roaming-Gebühren, ob auch tatsächlich nirgends versehentlich zusätzliche Kosten verrechnet werden. Nutzer, die seither im EU-Ausland Daten abgerufen, telefoniert und SMS verschickt haben, sollten daher ein besonderes Augenmerk auf ihre kommenden Rechnungen werfen. Zumal man auch nach dem weitgehenden Wegfall der Gebühren noch einiges beachten muss. (br, 19.6.2017)