Trainer Thorsten Fink: "Red Bull zu schlagen wird sehr schwierig werden."

Foto: APA/Hochmuth

Raphael Holzhauser und Alexander Grünwald am Laufband.

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Wien – Die Wiener Austria ist am Montag ohne eine Überraschung in die Sommervorbereitung gestartet. Leistungstests standen in der Akademie auf dem Programm, von einem Neuzugang fehlte jede Spur. Die kommenden Wochen könnten dennoch die eine oder andere Umwälzung im Kader bringen, zumindest die Gerüchteküche war zuletzt am Brodeln.

Zum Thema wurde in den vergangenen Tagen Heiko Westermann. Der deutsche Ex-Internationale (27 Länderspiele) steht bei Ajax Amsterdam auf dem Abstellgleis, die Niederländer lassen den 33-Jährigen angeblich ablösefrei ziehen. Austria-Trainer Thorsten Fink weiß nur Positives über Westermann zu berichten: "Er hat eine Top-Einstellung, ist ein Tier. Er könnte uns mit seiner Erfahrung weiterhelfen."

Unter Fink spielte Westermann bereits beim Hamburger SV (2011 bis 2013). Der Deutsche könnte die durch den Abgang von Lukas Rotpuller entstandene Lücke in der Innenverteidigung schließen. Rotpuller verlängerte seinen mit Saisonende ausgelaufenen Vertrag nicht. Fink rechnet derzeit nicht mehr mit dem 26-Jährigen, laut Sportdirektor Franz Wohlfahrt gibt es aber weiter Verhandlungen.

Weitere Baustellen befinden sich im Angriff und auf der Position des Rechtsverteidigers. Larry Kayode sieht sich für Höheres bereit, auch Jens Stryger Larsen hat deutlich gemacht, dass er seine Zukunft in einer besseren Liga sieht. Das im Juni noch im Länderspiel-Einsatz beschäftigte Duo weilt derzeit noch auf Urlaub. Torschützenkönig Kayode wird erst kommende Woche im Trainingslager in Seeboden (ab Freitag) erwartet.

Momentaner Stand der Dinge ist, dass sowohl für Kayode als auch Larsen kein offizielles Angebot vorliegt. Sollte ein solches eintreffen, ist man gesprächsbereit. Laut Wohlfahrt werden im Hintergrund auch mögliche Alternativen ausgelotet. Kein Geheimnis ist beispielsweise, dass die Austria an Admiras Christoph Monschein interessiert ist. Zwei Angebote haben die Wiener gemacht, derzeit liegen die Verhandlungen offenbar auf Eis. "Wir können die Forderungen der Admira nicht erfüllen", verriet Wohlfahrt.

Ein Tauziehen gibt es auch um Kevin Friesenbichler. Der Angreifer ist noch bis 30. Juni vertraglich an die Austria gebunden, ehe das Leihgeschäft mit Benfica Lissabon ausläuft. Mit Portugals Meister ist man laut Wohlfahrt "in guten Gesprächen". Fink ("Ich bin ein Fan von ihm") würde Friesenbichler gerne halten.

Insgesamt hoffte Fink darauf, dass sich der Kader nicht groß verändern und wenn möglich qualitativ noch besser wird. Viel bewegen wird man sich diesbezüglich aber nicht können. Das Budget der Favoritner, das bei der Aufsichtsratssitzung am Montag abgesegnet wurde, lässt keine großen Sprünge zu. "Wir können keinen Spieler holen, der unseren Gehaltsrahmen sprengt", meinte Wohlfahrt.

Fink will sich mit der Transferpolitik nicht groß beschäftigen. Vor seiner dritten Saison bei der Austria hält der 49-Jährige an seiner Marschroute fest. In Meisterschaft und Europa League – die Austria steigt in der dritten Qualifikationsrunde Ende Juli ein – soll gleichermaßen reüssiert werden. National lautet das Motto wieder gleich: vorne mitspielen und den Serienmeister ins Wanken bringen. Fink: "Red Bull zu schlagen wird sehr schwierig werden. Aber sie haben den Trainer gewechselt, vielleicht tut der Mannschaft das nicht so gut. Dann wollen wir da sein." (APA, 19.6.2017)