Wien/Innsbruck – Nun wird die große Frage der österreichischen Sozialdemokratie also doch nicht zuerst im Kleinen beantwortet: Georg Dornauer, Bezirksparteiobmann von Innsbruck Land und stellvertretender Vorsitzender der SPÖ-Tirol, wollte seine Genossen über das aktuelle Kernthema Rot-Blau abstimmen lassen und damit die diesbezügliche Stimmung in seiner Region erfassen – was in der Bundespartei gar nicht gut ankam. "Es ist jeder gut beraten, Politik dort zu machen, wo er zuständig ist", ließ ihm SPÖ-Bundesgeschäftsführer Georg Niedermühlbichler bereits ausrichten.

Nicht "wichtig machen"

Nachdem die Befragung nun hätte starten sollen, rudert Dornauer zurück: Infolge der "historischen Beschlüsse unserer Bundesparteigremien verzichtet die Bezirksorganisation auf Fragen zu etwaigen Koalitionsvarianten", schreibt er in einer Aussendung. Auf Nachfrage des STANDARD erläutert er: "Man muss sich nicht wichtiger machen, als man eh schon ist."

Dass sich die Bundespartei auf eine österreichweite Urabstimmung über mögliche Regierungsverträge nach der Wahl verständigt hat, begrüße er. Die Genossen in seinem Bezirk werden übrigens dennoch schon jetzt befragt – allerdings bloß über regionale Themen. (mika, 20.6.2017)