Die Unterschiede zu den 1930er-Jahren:

  • Die Wirtschaftskrise war mit über einem Viertel Arbeitslosen beispielsweise in Deutschland und den USA und einem weniger ausgeprägten Wohlfahrtsstaat viel drastischer.
  • Die Führer des Faschismus etablierten ihre Macht direkt nach einem Krieg. Die Generation, in der sie wirkten, wurde vom Ersten Weltkrieg brutalisiert.
  • Auch durch diese Brutalisierung herrschte eine tiefe rassistische Überzeugung vor.
  • Keine der heutigen rechten europäischen Parteien stellt Gebietsansprüche.
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Russland wird als peripherer Staat angesehen, und alle seine Aggressionen gehen vom "Rand" aus, während beispielsweise das nationalsozialistische Deutschland geopolitisch gesehen von der Mitte aus agierte.

Die wahre Bedrohung der Demokratie sieht Lieven im Umgang mit Migration, der fortschreitenden Automatisierung und dem Klimawandel. Faktor X für den Politikwissenschafter sind US-Präsident Donald Trump – etwa wenn er einen Krieg mit China riskiert – und ein Krieg im Nahen Osten.

Studien zeigen, dass die Demokratie als geeignetste Staatsform beispielsweise in Schweden, den Niederlanden und den englischsprachigen Ländern angezweifelt wird, besonders von jungen Leuten. Ist das nur individueller Pessimismus oder eine globale Krise der Demokratie?

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Wie viele Jahre bleiben uns denn, bis unsere Demokratie gegen eine illiberale, autoritäre Demokratie ausgetauscht wird?

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Wie bereits als Faktor X genannt, sieht Lieven die Demokratie hauptsächlich durch einen Wirtschaftskollaps gefährdet. Allerdings werden illiberale Staatsoberhäupter beziehungsweise eine Mischdemokratie wie beispielsweise in Indien, Ungarn oder Polen ein realistisches Szenario. (Hans Rauscher, Maria von Usslar, 26.6.2017)