Paris – Ermittler haben im Zusammenhang mit einer US-Reise des damaligen Wirtschaftsministers und jetzigen französischen Präsidenten Emmanuel Macron Geschäftsräume der Werbe- und PR-Agentur Havas und der Wirtschaftsförderungsgesellschaft Business France durchsucht. Das berichtete die französische Nachrichtenagentur AFP am Dienstag unter Berufung auf Ermittlerkreise.

Die französische Justiz hatte im März nach Medienenthüllungen Vorermittlungen aufgenommen. Die Vorwürfe im Zusammenhang mit dem Ministerauftritt in Las Vegas Anfang 2016 und angeblichen Kosten von über 380.000 Euro richten sich laut früheren Angaben aus Justizkreisen gegen Business France und Havas, nicht gegen Macron.

Das Enthüllungsblatt "Le Canard Enchaine" hatte damals berichtet, Business France, eine vom Wirtschafts- und Finanzministerium abhängige Einrichtung, habe den Auftrag für die Veranstaltung Macrons in den USA ohne Ausschreibung an Havas vergeben. Die Ermittler prüfen nach früheren Angaben unter anderem den Vorwurf der Günstlingswirtschaft.

Macron war bis August 2016 Wirtschaftsminister unter dem sozialistischen Präsidenten Francois Hollande gewesen. Im Mai wurde er zum Nachfolger Hollandes gewählt. (APA, 20.6.2017)