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Apple-Gründer Steve Jobs (links) mit dem langjährigen Chef der iOS-Entwicklung, Scott Forstall.

Foto: DINO VOURNAS / REUTERS

Anlässlich des zehnjährigen Jubiläums von Apples iPhone mehren sich aktuell die Artikel über die frühe Entstehungsphase des Geräts. Nun meldet sich jemand zu Wort, der diese Zeit hautnah miterlebt hat und der mit einem bisher wenig bekannten Detail aufwarten kann.

Hass als Motivation

Das iPhone gebe es nur, weil Steve Jobs einen einzelnen Microsoft-Angestellten wirklich gehasst habe, behauptet Scott Forstall in einem Vortrag im kalifornischen Computer History Museum. Um wen es sich dabei handle, will der ehemalige Chef der iOS-Entwicklung nicht verraten, die Person wird lediglich als ein Bekannter von Jobs' Ehefrau Laurene Powell Jobs umschrieben.

Bei jedem gemeinsamen Abendessen habe dieser damit geprahlt, dass Microsoft an Tablet PCs arbeite und wie sehr diese doch schon bald die Welt verändern würden. Zudem habe er Jobs immer wieder dazu aufgefordert, die dahinterstehende Technologie von Microsoft zu lizenzieren, damit man diese Entwicklung nicht verpasse.

Project Purple

Jobs sei davon irgendwann so genervt gewesen, dass er zunächst sogar versucht haben soll, den betreffenden Microsoft-Angestellten zu verprügeln. Schlussendlich habe er sich aber für eine andere Variante entschieden, und diese lässt sich wörtlich als "Scheiß drauf, wir zeigen diesem Typ jetzt, was ein Tablet wirklich sein kann" umschreiben, wie Jobs-Biograf Walter Isaacson überliefert. Also wurde unter dem Namen "Project Purple" ein früher Prototyp eines Apple-Tablets entwickelt, der auch bereits Multitouch-Support aufwies.

Neuausrichtung

Dass es schlussendlich noch einige Jahre dauern sollte, bis Apple wirklich ein Tablet auf den Markt brachte, hatte hingegen andere Gründe. Der Aufstieg von immer smarteren Mobiltelefonen bedrohte Apples zu diesem Zeitpunkt florierendes Geschäft mit dem MP3-Player iPod. Also entschloss sich Jobs, das Tablet-Projekt auf Eis zu legen und die dabei gesammelten Erfahrungen lieber in die Entwicklung eines Smartphones einfließen zu lassen – des iPhone. (red, 22.6.2017)