Wien – Noch versuchen sie mit der im Amt befindlichen Regierung zu verhindern, was für sie "inakzeptabel" wäre, nämlich ein Aufweichen der Klassenschülerhöchstzahl von derzeit 25. Aber die in der Arge Lehrer/innen zusammengeschlossenen Lehrergewerkschaften haben am Donnerstag auch eine Resolution an die künftige Bundesregierung beschlossen. Darin fordern sie zwei Milliarden Euro pro Jahr zusätzlich für das Schulsystem, erklärte Paul Kimberger im STANDARD-Gespräch. Das sei jener Betrag, der dem österreichischen Schulsystem im Vergleich zum OECD-Schnitt fehle. Die Zielgröße wären 3,8 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP), in Österreich sind es derzeit 3,2 Prozent.

Damit sollte das dringend benötigte Unterstützungspersonal finanziert werden. Außerdem fordern die Lehrer "wirkliche Autonomie und Reformen, die mit Pädagogik zu tun haben".

Mit Blick auf das Schulautonomiepaket, das die Regierung kommenden Mittwoch im Parlament mit den Grünen beschließen will, fordern die Lehrer in einer zweiten Resolution die parlamentarischen Klubs auf, sich etwa "für niedrige Klassen- und Gruppengrößen" einzusetzen. Die Gesamtschulmodellregionen und Schulcluster mit Bundes- und Landesschulen seien nie mit der Gewerkschaft verhandelt worden, es könne daher "keine sozialpartnerschaftliche Einigung vorliegen".

Als Warnung bleibt im Raum, was Kimberger im STANDARD bereits sagte: "Sollte man jetzt nicht auf unsere Kritik eingehen, dann sind gewerkschaftliche Aktionen im Herbst vorstellbar." (nim, 22.6.2017)