Kairo – Der ägyptische Präsident Abdel Fattah al-Sisi hat den Ausnahmezustand um drei Monate verlängert. Sein am Donnerstag veröffentlichtes Dekret sieht vor, dass die Verlängerung der Sondervollmachten am 10. Juli einsetzt und bis in den Oktober reicht. Der landesweite Ausnahmezustand war im April verhängt worden.

Zuvor waren bei Anschlägen auf zwei Kirchen koptischer Christen 45 Menschen getötet und rund 120 verletzt worden. Dazu bekannte sich die Jihadistenmiliz Islamischer Staat (IS). Unter dem Ausnahmezustand gelten Sondervollmachten für die Sicherheitskräfte.

Unter dem langjährigen Präsidenten Hosni Mubarak hatte in Ägypten rund drei Jahrzehnte lang der Ausnahmezustand geherrscht. Seine Abschaffung war eine der zentralen Forderungen im Arabischen Frühling, der 2011 zum Sturz Mubaraks führte. In einem Teil des Sinai im Norden Ägyptens gilt schon seit Jahren der Ausnahmezustand. (APA, 22.6.2017)