Leena Lehtolainen, "Schüsse im Schnee". Deutsch: Gabriele Schrey-Vasara. € 20,60/381 Seiten. Kindler, München 2017

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Südfinnland im Winter. Gottverlassen, kalt, und das Funkloch ist auch nicht hilfreich. Hiljas Job als Leibwächterin war schon attraktiver. Sie ist von einer alten Dame angeheuert worden, die ihren Verwandten misstraut. Kein Wunder, gäbe es hier in dieser einsam gelegenen Villa doch viel zu erben. Offiziell arbeitet Hilja als eine Art Sekretärin, die ihrer Auftraggeberin beim Verfassen ihrer Biografie hilft.

Die finnische Autorin Leena Lehtolainen verbindet in einem weiteren Krimi um ihre Serienheldin Hilja Gegenwart und Vergangenheit. Diese ist in Finnland von dem speziellen Verhältnis zu Russland geprägt – ein Thema, das mehrere finnische Autoren aufgegriffen haben. Schon während des Zweiten Weltkrieges hatten Flüchtlinge in dem Gutshaus Zuflucht gefunden; auch jetzt soll ein Mann, der in Russland politisch verfolgt wird, weitergeschleust werden, und Hilja versucht zu helfen. Lehtolainen verklammert mehrere Motive und das in dem angemessen gruseligen Schauplatz eines Hauses mitten im Wald. (Ingeborg Sperl, Album, 26.6.2017)