Reinhard Fendrich beim 34. Donauinselfest am Sonntag.

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Wien – Rainhard Fendrich und das Donauinselfest – diese Kombination darf gerne legendär genannt werden. Am Sonntag präsentierte sich der Altmeister in Bestform, und zwar nachdem er wieder einmal in den "ältesten Schubladen" gekramt hat, wie er verriet. Die riesige Fanschar vor der Festbühne war begeistert. Insgesamt wurden heuer 2,8 Millionen Besuche registriert.

"Wien heute" war am Sonntag auf dem Donauinselfest unterwegs.
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"Es ist mir wirklich eine riesige Freude", sagte Fendrich. Sein Gastspiel war ein Solokonzert ohne Firlefanz. Fendrich nur mit Gitarre, das ist noch immer ein Erlebnis – und zwar nicht nur ein sentimentales. Auch wenn die Hits, die aus der Schatzkiste gekramt wurden, allesamt wohlbekannt waren, darunter "Es lebe der Sport", "Weus d' a Herz hast wie a Bergwerk", "Blond" und "Strada del Sole".

Alterswild statt altersmild

Die älteste Nummer – "Zweierbeziehung" – erblickte 1980 das Licht der Welt. Doch bei aller Rückschau: Fendrich ist eher alterswild als altersmild. Kleine versteckte Spitzen gegen die FPÖ und offene Kritik an Fremdenfeindlichkeit ("Rassismus ist ein Verbrechen") waren etwa zu vernehmen.

1,1 Millionen Besucherinnen und Besucher zählten die Veranstalter beim Donauinselfest am Samstag. Lautstark bejubelt wurden Hansi Hinterseer und das Falco-Tribute-Konzert.
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Mit "Wenn du was wüst" war auch ein Lied aus dem aktuellen Album "Schwarzoderweiß" zu hören, das davon erzählt, wie nervig Internet und Handy sein können. Dass unmittelbar danach "I Am from Austria" im flackernden Schein tausender Mobiltelefone dargeboten wurde, war die schöne Gegenthese dazu. "Auf der Bühne zu stehen ist für mich, auch nach all den Jahren, das Höchste der Gefühle", sagte Fendrich.

Waghalsige Sprünge am Samstag.
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Nicht ganz eine Million Besuche wurden am Sonntag auf der Insel registriert. Dass am Nachmittag der Himmel vorübergehend seine Schleusen öffnete, wird wohl einen noch höheren Andrang verhindert haben. Gröbere Zwischenfälle wurden nicht gemeldet. Laut dem Arbeitersamariterbund ist das Fest insgesamt sehr ruhig verlaufen. Die Meldung, dass zwei Personen ertrunken sein könnten, entpuppte sich am Sonntagnachmittag als Fehlalarm. (APA, 26.6.2017)