Paris – Die französische Regierung will nach Worten von Finanzminister Bruno Le Maire notfalls mit Einsparungen auf breiter Front die EU-Vorgaben für das Staatsdefizit in diesem Jahr einhalten. "Frankreich ist süchtig nach öffentlichem Geld", sagte der Minister am Montag. Die Ausgaben zu reduzieren, sei eine Frage der nationalen Souveränität.

Zuvor hatte der TV-Sender TF1 berichtet, die nationalen Rechnungsprüfer gingen davon aus, dass das Staatsdefizit bei 3,2 Prozent liegen werde – und damit über der EU-Defizitgrenze von 3,0 Prozent. Le Maire bestätigte dies nicht, räumte aber ein, dass bis zum Jahresende noch einiges getan werden müsse, um die EU-Vorgabe einzuhalten.

Die frühere französische Regierung unter Präsident Francois Hollande hatte für dieses Jahr mit einem Defizit von 2,8 Prozent gerechnet – damit würde das Land erstmals seit einem Jahrzehnt wieder das Drei-Prozent-Defizitziel einhalten. TF1 berichtete, die Rechnungsprüfer würden am Donnerstag ihre Vorausschau veröffentlichen. Diese werde pessimistischer ausfallen als die der Hollande-Regierung. (APA/Reuters, 26.6.2017)