50 Ex-Mitarbeiter wollten wie Apple, aber doch ganz anders sein – jetzt muss ihr Start-Up zusperren

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Sie sahen ihren einstigen Arbeitgeber als Vorbild wie als abschreckendes Negativbeispiel: Rund 50 ehemalige Apple-Mitarbeiter wollten mit ihrem Start-Up Pearl Automation eine Art "Anti-Apple" aufbauen. Dessen Leidenschaft für Designfragen sollte mit einer offeneren und demokratischeren Unternehmenskultur kombiniert werden. Jetzt ist Pearl Automation gescheitert. "Wir haben kein Geld mehr", sagte CEO Bryson Gardner zur New York Times.

Produkt offenbar zu teuer

Das Unternehmen wollte ältere Autos mit Kameras versehen, die mit iPhones kommunizieren können. Diese Geräte waren für 500 Dollar zu haben. Zielgruppe sollten theoretisch dutzende Millionen von Autobesitzern sein, die gerne ein smarteres Gefährt hätten. Doch offenbar ging die Rechnung nicht auf. Die New York Times analysiert, dass die Kameras wohl zu teuer für die potenzielle Kundschaft waren. "Eine positive Unternehmenskultur reicht nicht, um den Gesetzen der Ökonomie zu entfliehen", urteilt die Zeitung.

Wechsel geplant

Apple selbst war dem Projekt offiziell positiv gegenübergestanden. Ein Sprecher nannte das Projekt "ein gutes Beispiel für Kreativität und Innovationen im iPhone-Ökosystem". Das Pearl Automation-Team will nun geschlossen zu einem neuen Arbeitgeber wechseln. Gespräche über einen Verkauf des Unternehmens, etwa an einen Autobauer, sind zuvor gescheitert. (red, 27.6.2017)