Wien – Vier kleine Turmfalken sind vor kurzem in der Eulen- und Greifvogelstation (EGS) in der niederösterreichischen Gemeinde Haringsee geschlüpft. Die Eier kamen am 6. Juni in die EGS, nachdem sie aus ihrem Nest in einer Nische an einem Haus bei Poysdorf entfernt wurden, weil die Fassade des Hauses renoviert wird.

"Die herzigen Kleinen wurden einige Tage von Hand gefüttert und sind jetzt schon im Nest eines Ammenpaares in einem Gehege, um Fehlprägung auf den Menschen auszuschließen", erzählt Brigitte Kopetzky von Vier Pfoten. Die EGS ist europaweit die einzige Wildtierstation, die Ammeneltern der gleichen Tierart einsetzt, um Jungtiere aufzuziehen. Ziel ist es, die Jungtiere wieder in die Natur auszusetzen. "Das gilt selbstverständlich auch für unsere vier flauschigen Turmfalkenbabys", sagt Kopetzky.

Gefahr für Eier

Genauso wie Baumschnitt und Heckenschneiden, ist die Renovierung von Häusern und generell von Bauwerken im Frühjahr oftmals fatal für die Tiere, die dort ihre Nester haben und Junge aufziehen. Turmfalken, die häufigste Falkenart Mitteleuropas, nutzen im Stadtgebiet vor allem Mauernischen hoher Gebäude als Brutplatz. Altbauten bieten durch ihre reich strukturierte Fassade verschiedenste Nistgelegenheiten. An modernen, glatten Hochhäusern können zumeist nur Balkone oder Fenstersimse zur Brut genutzt werden. Hier bieten für den Falken die abgegrenzten Bereiche von Blumentrögen, Blumenkisten oder größeren Töpfen scheinbaren Schutz und Sicherheit für ihr Gelege. (red, 28.6.2017)

Alle da, alle hungrig.
Foto: Vier Pfoten
Eins mag nicht schmusen.
Foto: Vier Pfoten