Ankara – Die türkische Armee hat im Norden Syriens Stellungen der kurdischen Volksverteidigungseinheiten (YPG) beschossen. Nach eigenen Angaben reagierte sie am Dienstagabend damit auf einen Angriff von YPG-Kämpfern auf von der Türkei unterstützte Rebellen der Freien Syrischen Armee (FSA) nahe der nordsyrischen Stadt Asas. Die Armee erklärte am Mittwoch, die Ziele seien bei dem Angriff "neutralisiert" worden.

Ankara betrachtet die YPG wegen ihrer engen Verbindungen zur verbotenen Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) als "Terrororganisation". Die USA dagegen schätzen die Kurdenmiliz als schlagkräftigen Verbündeten im Kampf gegen die Jihadistenmiliz "Islamischer Staat" (IS). Trotz scharfer Proteste der Türkei lieferten die USA den YPG-Kämpfern zuletzt auch Waffen.

Die Türkei fürchtet, dass die Waffen in die Hände der PKK geraten, die seit Jahrzehnten mit Gewalt gegen den türkischen Staat kämpft. Zudem befürchtet sie, dass die Kurden einen eigenen Staat an der türkischen Grenze schaffen. Die türkische Armee intervenierte daher im vergangenen August in Nordsyrien, um einen weiteren Vormarsch der YPG-Kämpfer zu verhindern. (APA, 28.6.2017)