Wien – Am 30. Juni 1908 kam es über Sibirien zu einer Explosion mit der Wucht mehrerer hundert Hiroshima-Bomben – das sogenannte Tunguska-Ereignis. Als wahrscheinlichste Ursache dafür gilt der Einschlag eines Himmelskörpers auf der Erde.

"Dauerndes Bombardement"

Seit 2015 wird daher der Jahrestag des Ereignisses als "Asteroid Day" dazu genutzt, weltweit auf die Gefahr von Einschlägen aus dem All hinzuweisen. Anfang 2016 wurde der "Tag der Asteroiden" von der UN Generalversammlung als jährliches weltweites Ereignis anerkannt, im selben Jahr nahmen mehr als 150.000 Menschen an den Veranstaltungen teil. Auch in Wien gibt es dazu am Freitag im Naturhistorischen Museum (NHM) und dem Institut für Astrophysik der Uni Wien Veranstaltungen.

"Die Erde steht nicht isoliert im Weltall", erklärte NHM-Generaldirekter Christian Köberl. "Sie ist einem dauernden Bombardement extraterrestrischer Objekte ausgesetzt. Größere Einschläge können gewaltige Naturkatastrophen verursachen." Um auf diese außerirdischen Gefahren aufmerksam zu machen, finden weltweit mehr als 500 Vorträge, Präsentationen und Vorführungen in über 70 Ländern statt.

Veranstaltungen in Österreich

So bietet das NHM unter dem Programmschwerpunkt "Mikrometeoriten" den ganzen Tag über Vorträge und Vorführungen. Unter dem Mikroskop kann man Mikrometeorite, von denen täglich rund 100 Tonnen auf der Erde landen betrachten, oder in der Show "Incoming! Kosmische Kollisionen" der California Academy of Sciences auf eine Zeitreise durch die Geschichte des Sonnensystems gehen.

Das Institut für Astrophysik der Universität Wien widmet sich der Frage, wie man zukünftige Einschläge verhindern beziehungsweise Asteroiden als Rohstoffquellen nutzen kann. Zu weiteren Programmpunkten zählen eine Demonstration des großen Linsenteleskops der Universitätssternwarte und die Simulation einer Beobachtung mit einem Spiegelteleskop. (APA, red, 28. 6. 2017)