Wien – Trotz historisch niedriger Zinsen bleibt eine eigene Immobilie für die Mehrheit der Österreicher nur ein Traum. 58 Prozent der Mieter, die lieber eine Bleibe im Eigentum hätten, können sich den Schritt aus finanziellen Gründen nicht leisten, geht aus einer Umfrage hervor, die das Institut Imas im Auftrag der Erste Bank durchführte. 67 Prozent sind aber mit ihrer Wohnsituation sehr zufrieden.

Das aktuelle Zinsniveau macht laut Erste Bank derzeit aber für viele eine Bankfinanzierung leistbar. 54 Prozent der Mieter, die Wohneigentum erwerben wollen, würden bis zur Hälfte der geplanten Investition via Kredit finanzieren; ein Drittel erwägt sogar mehr als die Hälfte der Kaufsumme in Raten abzustottern.

"Entscheidend ist jedenfalls, dass man langfristig denkt und die Rate auch in zehn oder 15 Jahren noch leistbar ist – daher führt an einem Fixzinskredit aus unserer Sicht momentan kein Weg vorbei", meint der Privatkundenvorstand Thomas Schaufler. Acht von zehn Kunden entschieden sich bereits für einen Fixzinskredit – vor fünf Jahren sei das noch genau umgekehrt gewesen. Die Verzinsung für Wohnbaukredite bei der Erste Bank ist den Angaben zufolge aktuell fix ab 2,2 Prozent per annum bei einer Laufzeit von 15 Jahren zu haben und ab 1,875 Prozent bei zehn Jahren.

89 Prozent gehen zu Bankberater

Zwecks Finanzierung des Eigenheims gehen der Umfrage zufolge 89 Prozent zu ihrem Bankberater, doch 41 Prozent verschaffen sich (auch) im Netz einen Überblick. Im Internet sucht auch bereits rund ein Drittel der Österreicher nach der passenden Immobilie; bei den 18- bis 34-Jährigen ist es bereits jeder Zweite. "Um auch im Bereich der Immobiliensuche ein zeitgemäßes, digitales Angebot machen zu können, haben wir uns das Start-up Zoomsquare an Bord geholt", teilte Schaufler am Mittwoch in einer Aussendung mit.

Von den Teilnehmern an der Imas-Umfrage besitzen 10 Prozent eine eigene Wohnung und 49 Prozent ein eigenes Haus. Die höchste Eigentumshausdichte herrscht mit 70 Prozent im Burgenland. Dort sind die Immobilienpreise auch österreichweit am niedrigsten. Trotz hoher Zufriedenheit mit der Wohnsituation beklagen 67 Prozent der Befragten einen Anstieg der Wohnkosten. Zwischen 2006 und 2016 zogen die Mieten laut Statistik Austria um 37 Prozent an. Die Immobilienpreise legten den Angaben der Oesterreichischen Nationalbank alleine im Vorjahr um 7,3 Prozent zu. (APA, 28.6.2017)