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Foto: AP/Keystone/Di Nolfi

Ab der übernächsten Champions League-Saison (2018/2019) müssen österreichische Fußballfans Geld ausgeben, um den europäischen Spitzenwettbewerb sehen zu können. Denn die Rechte gingen exklusiv an Bezahlsender Sky und Streamingkanal Dazn, kostenfrei empfangbare Fernsehsender gingen leer aus. So lautet zumindest die Theorie. Doch Fans spekulieren im Netz nun über ein Schlupfloch, das ihnen niemand Geringerer als Facebook bietet. So streamt Facebook gemeinsam mit Fox Sports auf dessen Facebookpage jeweils zwei Matches des aktuellen Spieltags samt einiger Partien aus der Finalphase.

Gilt nur für US-Nutzer

Dieses Angebot ist allerdings nur auf US-Nutzer des sozialen Netzwerkes beschränkt. In den USA ist der europäische Fußball natürlich nur mäßig wichtig. Dazu kommt die Zeitverschiebung, die Livespiele morgendlich auf die US-Fernseher bringt. Deshalb können sich Fox Sports und Facebook das Streaming der Spiele auch leisten. Würde diese Lizenz weltweit gelten, wäre dies nicht der Fall.

Geosperre umgehen nicht strafbar

Allerdings können europäische Nutzer vortäuschen, sich in den USA zu befinden – etwa mit VPN –Clients. Strafbar machen sich Nutzer in Österreich damit nicht, erklärte der Jurist Franz Schmidbauer 2015 im STANDARD. Diese Ansicht vertritt – für das ähnliche, in Urheberrechtsfragen aber etwas strengere deutsche Recht – auch der Anwalt Christian Solmecke. "Die genaue Beurteilung des Sachverhalts ist unter Juristen allerdings noch umstritten", so Solmecke. Was de facto droht ist eine Sperre des Anbieters. In diesem Fall würde Facebook den Nutzer blockieren. (red, 29.6.2017)