Augsburg – Das frühneuzeitliche Handelsimperium der Fugger war über weite Teile der damals erschlossenen Welt vernetzt: So berichtet der Fugger-Forscher Martin Kluger nun von einem Schiff, das vor 500 Jahren vor der Küste des heutigen Kenia sank und mit sogenannten Halbgossenkugeln typische Handelsgüter der Fugger an Bord hatte.

Das Schiff sei bereits 2008 gefunden worden, sagte Kluger. In einem internationalen Archäologen-Blog sei darüber bereits berichtet worden, in der Fugger-Forschung sei die Entdeckung hingegen noch kein Thema gewesen.

Stichwort Halbgossenkugeln

Halbgossenkugeln aus Kupfer waren ein typisches Zahlungsmittel respektive Tauschgut im damaligen Sklaven- und Gewürzhandel. Die Kugeln stammen aus dem europaweiten Bergbaukonzern der Fugger, so Kluger. "Allein die Augsburger Fugger konnten die dafür benötigten Mengen liefern."

Im Jahr 2008 sorgte ein anderes, vor Namibia entdecktes Wrack für internationale Schlagzeilen. Das portugiesische Handelsschiff Bom Jesus hatte Goldmünzen aus dem 16. Jahrhundert, Silbermünzen, Kanonen, Schwerter, Elfenbein und ebenfalls Fuggersches Kupfer an Bord. Belegt wurde dies durch die typische Dreizack-Markierung, die die Augsburger auf ihrer Ware anbringen ließen. (red, APA, 30. 6. 2017)