Die deutsche Förderbank KfW gründet eine neue Beteiligungsgesellschaft, um Gründer in Deutschland besser mit Wagniskapital zu versorgen. Die Gesellschaft werde Mitte 2018 den Betrieb aufnehmen, teilte die KfW am Freitag in Frankfurt mit. Sie solle bestehende Förderinstrumente der Bank für Gründer bündeln und erweitern sowie Wachstumsfirmen in den kommenden zehn Jahren 2 Mrd. Euro bereitstellen.

Investitionen in Wagniskapital-Fonds

Die Tochter werde sich auf Investitionen in Wagniskapital-Fonds konzentrieren, die sich an Start-ups beteiligen oder ihnen Kredite geben, hieß es.

Deutschland habe eine vielfältige Start-up-Szene, sagte KfW-Vorstand Ingrid Hengster. In der frühen Wachstumsphase fehlten Gründern laut der Bank aber jährlich 500 bis 600 Mio. Euro. "Dies kann dazu führen, dass wichtige Wachstumsinvestitionen verzögert oder gar nicht angegangen werden", erklärte Hengster.

Die neue Gesellschaft – eine Initiative der Bank mit dem deutsche Wirtschafts- und Finanzministerium – leiste einen wichtigen Beitrag zum Ziel, das Wagniskapital-Volumen in Deutschland in den kommenden Jahren zu verdoppeln, sagte Matthias Machnig (SPD), Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium.

Deutsche Start-ups hinken Konkurrenz hinterherz

Der Mangel an Wagniskapital von Investoren gilt seit längerem als Grund, warum deutsche Start-ups der Konkurrenz aus den USA, Großbritannien oder Israel hinterherhinken. Die Bundesregierung hatte sich zuletzt mehr für Gründer engagiert, Branchenvertreter sehen aber noch Nachholbedarf. Die KfW fördert schon länger Start-ups, indem sie sich etwa am Hightech-Gründerfonds beteiligt, dem bundesweit größten Frühphasen-Finanzierer. (APA/dpa, 30.6.2017)