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Der 23-jährige Mann hwollte Frankreichs neuen Präsidenten Emmanuel Macron erschießen.

Foto: Reuters

Mitglieder eines Videospielforums haben möglicherweise einen Anschlag auf Frankreichs Präsidenten Emmanuel Macron verhindert. Vergangene Woche nahmen die französischen Behörden einen 23-jährigen Mann in Argenteuil, einem Vorort von Paris, fest. Er soll dabei die Polizeibeamten mit einem Messer bedroht haben.

Zuvor hatte er in einem Videospielforum auf sich aufmerksam gemacht. Dort soll er sich danach erkundigt haben, wo er sich eine Schusswaffe beschaffen könne. Konkret soll er laut Kotaku nach einer "Kalaschnikow-artigen Waffe" für einen Angriff gesucht haben. Die Mitglieder des nicht näher genannten Forums der Community eines Videogames, alarmierten daraufhin die Behörden.

Rechtsradikaler war amtsbekannt

Es stellte sich heraus, dass er geplant hatte, am Nationalfeiertag (14. Juli) ein Attentat auf Macron zu verüben. Wie er gegenüber der Polizei erklärte, sei dies als "politisches Statement" gedacht. Zudem habe er auch "Schwarze, Araber, Juden und Homosexuelle" töten wollen, schreibt der Guardian.

Der Mann ist für die französischen Sicherheitskräfte kein Unbekannter. Er wird als rechtsradikaler Nationalist eingestuft und war bereits im vergangenen Jahr verhaftet worden, da er öffentlich Sympathie für Anders Behring Breivik bekundet hatte. Dafür war er zu drei Jahren Haft verurteilt worden, von denen allerdings 18 Monate zur Bewährung ausgesetzt worden waren.

Der Norweger Breivik hat 2011 einen Sprengstoffanschlag im Osloer Regierungsviertel verübt und anschließend auf der Insel Utoya 77 Menschen getötet, die ein Feriencamp der sozialdemokratischen Partei besuchten. Er wurde zu 21 Jahren Haft mit anschließender Sicherheitsverwahrung verurteilt, dem schärfsten Strafmaß im norwegischen Recht.

Anklage erhoben

Dem 23-Jährigen, der Macron ins Visier genommen hatte, droht nun ein deutlich längerer Gefängnisaufenthalt als noch 2016. Bereits am Samstag wurde gegen ihn Anklage aufgrund der Planung eines terroristischen Verbrechens erhoben.

Rund um den Nationalfeiertag in Frankreich, der den Jahrestag des sogenannten "Sturms auf die Bastille" erinnert, ist mit erhöhten Sicherheitsvorkehrungen zu rechnen. Vergangenes Jahr hatte ein jihadistischer Anschlag mit einem Lkw in Nizza 86 Menschenleben gefordert. (red, 04.07.2017)