Der Weg zum Schöpfl führt über ruhige Pfade im Wienerwald.

Foto: Thomas Ruzicka

Am Wegesrand: Holzstämme

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Holztriftmuseum

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Riesenbachklause

Foto: Thomas Ruzicka

Die Matraswarte ist eine 17 Meter hohe stählerne Aussichtswarte auf dem Gipfel des Schöpfls.

Foto: Thomas Ruzicka

Genau 272 Jahre lang, von 1667 bis 1939, war im Wienerwald eine große Holztriftanlage in Betrieb, deren Reste man im Rahmen einer Wanderung auf den Schöpfl, dem höchsten Berg des Wienerwaldes, besichtigen kann. 272 Jahre Betriebsdauer für eine Infrastruktur, damals Europas größte Anlage dieser Art – so etwas ist in der heutigen Zeit eigentlich kaum mehr vorstellbar.

In der holzreichen Geged rund um die Gemeinde Klausen-Leopoldsdorf gab es 14 solcher sogenannter Klausen, errichtet unter Leopold I., die in ein Netz von Bächen von einer Gesamtlänge von 104 Kilometer eingebettet waren. Das über Bäche angeschwemmte Holz – drei Fuß lange Scheite – wurde über den Fluss Schwechat geflößt und so bis Baden weitergeleitet. Dort wurden die Scheite dann getrocknet und nach Wien transportiert – zuerst mit Pferdefuhrwerken, später über den Wiener-Neustädter-Kanal.

Von den 14 Holzschwemmanlagen sind noch eine Handvoll intakt, die meisten aber verfallen. Zwei der renovierten Anlagen können im Zuge einer Wanderung auf den Schöpfl besucht werden. Die beiden Anlagen – die Riesenbachklause und die Schöfelbachklause – liegen nahe beieinander.

Kein Weg durch den Wald

Ein Spaziergang von der einen zur anderen Klause dauert in etwa eine halbe Stunde. Leider nur gibt es keinen Waldweg dazwischen, sodass man einen Teil der Strecke auf der Straße gehen muss. Eigentlich unverständlich, denn der Wald gehört den Bundesforsten, also der Republik Österreich, die dieses Erbe für Interessierte doch besser aufbereiten könnte.

Auch bei der hier beschriebenen Wanderung, die auf den Gipfel des Schöpfl mit seinem großen Schutzhaus führt und die beiden genannten Klausen in einer Runde verbindet, muss man zwei Abschnitte entlang der kurvenreichen kleinen Straße gehen, die den Ortsteil Schöpflgitter von Klausen-Leopoldsdorf mit St. Corona verbindet. Die ganze Wanderung ist nicht besonders schwierig, aber stellenweise nicht gut ausgeschildert. Im Wesentlichen wandert man die ganze Zeit rund um das Gebiet des Mitterschöpfl.

Buchen vor der Gipfelwiese

Vom Parkplatz an der Landesstraße L127 aus führt der Weg (blaue Markierung) bergauf. Man erreicht den Sattel zwischen Schöpfl und Mitterschöpfl. Hier Treffen vier Forststraßen bei einem kleinen Rastplatz mit Kreuz aufeinander. Geradeaus in Gehrichtung gelangt man über einen etwas steileren Weg durch einen Buchenwald in wenigen Minuten zur Gipfelwiese. Hier geht es rechts weiter und rasch erreicht man den Aussichtsturm am Gipfel und nach weiteren 150 Metern das Schöpfl-Schutzhaus.

Zurück zur Kreuzung mit den vier Wegen geht es nun links die Forststraße hinunter zum Salygraben, ebenfalls blau markiert. Hinunter führt ein wenig ansprechender Forstweg, der aber kürzer ist. Gegen Ende des Salygrabens steht rechter Hand die Schöpfl-klause, wo ein Holztriftmuseum errichtet wurde. Von dort aus ist es noch eine Viertelstunde zur Straße und eine weitere Viertelstunde zur Riesenbachklause.

Um die Runde voll zu machen, führt der Weg dann leider teilweise auf der Asphaltstraße, teilweise aber auf einem durchaus idyllischen Weg neben der Straße und dem Riesenbach. (Johanna Ruzicka, 7.7.2017)

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