Wilhelmshaven – Mit Europas zweitgrößtem Raubtier geht es wieder bergauf: Die beinahe schon ausgerotteten Bestände der Kegelrobben im Wattenmeer der Nordsee wachsen. Bei neuen Zählungen wurden 5.445 erwachsene Tiere in deutschen, niederländischen und dänischen Gewässern gesichtet. Das sind zehn Prozent mehr als im vergangenen Jahr, wie das Gemeinsame Wattenmeersekretariat in Wilhelmshaven mitteilte.

Die länderübergreifende Stelle koordiniert die Zählflüge in Deutschland, Dänemark und den Niederlanden. Als Beleg für das stabile Wachstum der Bestände sehen die Experten die Rekordzahl von 1.279 Jungtieren, das ist ein Plus von 15 Prozent.

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Kegelrobben (Halichoerus grypus) können bis zu 300 Kilogramm schwer werden und werden damit in Europa nur noch vom Braunbären übertroffen – der allerdings im Landesinneren einen ungleich schwereren Stand hat als die Küstenbewohner. Die massigen Robben jagen hauptsächlich Fische, wurden aber auch schon beim Erbeuten von Seehunden und sogar Schweinswalen ertappt.

Die Spezies ist sowohl auf der kanadischen als auch der europäischen Seite des Nordatlantiks vertreten, wobei der Großteil der östlichen Population an den Küsten Großbritanniens, Islands und weiterer Inseln lebt. Dank Schutzbestimmungen in den meisten Ländern gilt die Spezies nicht mehr als gefährdet. (APA, red, 7. 7. 2017)